Haltern. Sie fordern höheres Schmerzensgeld. Zwei Jahre nach dem Absturz der Germanwings-Maschine gedenken Familien am Freitag in Frankreich der Opfer.

Wenn sich am kommenden Freitag der Absturz des Germanwings-Flugs 4U9525 zum zweiten Mal jährt, werden in Haltern die Glocken läuten und viele Bürger fünf Minuten lang schweigen. Das Joseph-König-Gymnasium trauert um 16 Schüler und zwei Lehrerinnen, die auf der Rückreise von einem Spanisch-Austausch waren, als der Copilot die Maschine gegen ein französisches Bergmassiv steuerte. Insgesamt starben 150 Menschen.

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Zwei Jahre danach sind die Ermittlungen abgeschlossen: Danach hat Andreas Lubitz das Flugzeug absichtlich zerschellen lassen, weil er nicht mehr leben wollte. Die Eltern des Copiloten zweifeln an der Version, haben eine eigene Untersuchung in Auftrag gegeben. Noch nicht beigelegt ist der Streit zwischen den Angehörigen der Opfer und der Germanwings-Muttergesellschaft Lufthansa. Die lehnt es ab, mehr als die bereits gezahlten 10 000 Euro Schmerzensgeld zu überweisen. Zwei Opfer-Anwälte, die die Angehörigen der 72 deutschen Toten vertreten, erwägen nun eine Klage.

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Finanziert hat die Lufthansa auch zum zweiten Jahrestag eine Reise der Hinterbliebenen an die Absturzstelle. Dort soll ein Denkmal enthüllt werden, das an die 149 Opfer erinnert. Nicht geklärt ist bislang, wer künftig die Trauerarbeit in Haltern bezahlt. Die Gruppen der Lavia Trauerbegleitung aus Gelsenkirchen sind allein spendenfinanziert.