Coesfeld. Tag 1 nach der Bluttat mit drei Toten auf dem Campingplatz bei Coesfeld: Die Gerichtsmediziner haben mit der Obduktion der Leichen begonnen. Die Polizei sichert weiter Spuren. Gegen den 33-jährigen Tatverdächtigen wurde am Montag Haftbefehl erlassen. Der Vorwurf lautet dreifacher Mord.
Nach der Bluttat mit drei Toten auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Coesfeld haben Gerichtsmediziner mit der Obduktion der Leichen begonnen. Ob noch im Laufe des Tages erste Ergebnisse zu erwarten sind, sei noch unklar, sagte Staatsanwalt Martin Botzenhardt. Gegen den 33-jährigen Tatverdächtigen erging am Montag Haftbefehl. «Der Vorwurf lautet auf dreifachen Mord», sagte Botzenhardt in Münster.
Der 33-Jährige soll in der Nacht zum Sonntag seine 29 Jahre alte Ex-Freundin sowie deren 53-jährige Mutter und ihren 55-jährigen Vater auf einem Campingplatz in Coesfeld-Lette getötet haben. Das zehn Monate alte Mädchen des Ex-Paares, das im Wohnwagen der Großeltern schlief, habe nach ersten Erkenntnissen keine körperlichen Schäden davongetragen, sagte ein Polizeisprecher. Das Kind sollte in die Obhut von Angehörigen übergeben werden.
Der Angeklagte schweigt bisher
Motiv für die Tat waren möglicherweise Unterhaltsstreitigkeiten zwischen dem Mann und seiner früheren Freundin. Der Tatverdächtige hüllte sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch am Montag zum Motiv für das Blutbad in Schweigen. Der Mann war am Sonntag kurz nach der Tat festgenommen worden, als er in einem Auto unterwegs war. In dem Fahrzeug lagen ein Samuraischwert, mehrere Messer sowie eine Würgeschlinge. Sowohl an den Messern als auch an dem Schwert fanden sich Blutspuren, die offenbar von den Opfern stammen.
Laut Botzenhardt wurde inzwischen eine der drei Leichen obduziert. Die 53-jährige Frau starb aufgrund von 27 Stich- und Schnittverletzungen an inneren Blutungen. Auch die Leiche des 55-jährigen Ehemanns sollte gerichtsmedizinisch untersucht werden. Die Leiche der 29-Jährigen werde am Dienstag obduziert, hieß es.
Die 53-Jährige und ihr 55-jähriger Ehemann hatten seit längerem auf dem Campingplatz gelebt, vor einigen Monaten war auch die Tochter mit ihrem Kind zu ihnen gezogen. Bei der Tat hatte sich der Ex-Freund offenbar mit einer Sturmhaube maskiert. Nachbarn hatten Schreie gehört. Die Leiche der 53-Jährigen war auf der Terrasse eines Nachbarn gefunden worden, wo sie vergeblich Hilfe gesucht hatte. (ddp)