Dortmund. Keine Schlamperei, sondern eine Straftat wie Unterschlagung oder Diebstahl ist der Grund für den Datenskandal. Monatsabrechnungen und Kontoverbindungen von rund 100 Lokalpolitikern hatte ein Passant auf einer Straße gefunden. Die Stadt hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

Nach ersten Ermittlungen geht der Fund Dutzender Belege mit den Namen, Anschriften und Kontodaten von Rats- und Beiratsmitgliedern auf offener Straße in Dortmund wohl nicht auf Schlamperei, sondern viel eher auf eine Straftat wie Unterschlagung oder Diebstahl zurück. Daher hat die Stadt gestern Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

Wie OB Langemeyer mitteilte, war am Donnerstag letzter Woche weit mehr innerstädtische Post verschwunden als nur die aktuellen August-Abrechnungen für ehrenamtliche Mandatsträger - darunter ein Grundbe-sitzabgabenbescheid. Diese Schriftstücke mitsamt offensichtlich aufgerissener Umschläge waren aber von Stadtbediensteten auf einer stark befahrenen Straße entdeckt und von der Polizei sichergestellt worden. Langemeyer zeigte sich gestern überzeugt, dass die Stadt inzwischen sämtliche auf offener Straße verteilten Belege wieder in Händen hält - bis auf jene Abrechnungen für Kommunalpolitiker, die ein privater Finder nicht der CDU -Ratsfraktion anvertraut, sondern zurückbehalten hatte, bevor er für 14 Tage in den Urlaub fuhr.

Die von CDU, SPD und Grünen beantragte Sondersitzung des Rates hat der OB für den 6. August anberaumt.