Essen. . Im Sommer ziehen 1300 Verlagskaufleute, Anzeigenvertreter, Techniker und Redakteure in die neue Unternehmenszentrale in der Essener City.

Der Innenausbau ist weit gediehen, der Umzug en détail geplant. In diesem Sommer ist es soweit: Passend zum WAZ-Jubiläum bezieht die Funke Mediengruppe nach zweijähriger Bauzeit ihre neue hochmoderne Firmenzentrale.

Heiko Hansler (40), Immobilienchef der Funke Mediengruppe

Der Neubau der Zentrale eines großen Medienunternehmens muss für jeden Bauingenieur eine Herausforderung sein. Was ist das Besondere an der neuen Funke-Zentrale?

Zunächst einmal die schiere Größe. 38 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche verteilt auf einer Länge von insgesamt 285 Metern sind ein Pfund. Hinzu kommen die sehr unterschiedlichen Nutzungsarten des „Funke Media Office“. Es ist ja mehr als nur ein klassisches Bürogebäude. Es gibt eine Kita, ein Seminarzentrum, ein großes modernes Mitarbeiter-Restaurant mit Außenbereich, ein öffentliches Medien-Café im „Kiosk“ des Medienturms. Ein besonderes Augenmerk mussten wir natürlich auf die spezielle Redaktionstechnik legen, die im Haus verbaut wird.

Was bedeutet das konkret?

Es gibt unzählige Bildschirme im ganzen Haus. Allein acht sogenannte Medienwände mit jeweils zwölf großen Monitoren unterstützen die Redaktionen bei der tägliche Produktion unserer Zeitungen und Online-Seiten. Dass die Funke-Zentrale ein Medienhaus ist, soll aber auch baulich für alle deutlich sichtbar werden.

Und das geschieht wie?

Zum Beispiel durch unsere Newswall oben auf dem Medienhaus 2, mit 40 Metern Länge, 7,5 Metern Höhe die größte Media-Leuchtwand Deutschlands. Mittels der insgesamt 480 000 elektronischen halbkreisförmig angeordneten Bildpunkte können hier Nachrichten aller Art übertragen werden. Ein Unikat wird auch die zwölf Meter lange Medientreppe im Eingangsfoyer des Hauptgebäudes. Sie ist Stufe für Stufe mit LED-Panels bestückt, die zusammen wie ein riesiger Bildschirm wirken.

Die Fassade des langgestreckten Hauptgebäudes ist tief schwarz, der Medienturm strahlt dagegen silbern. Ein bewusstes Farbkonzept?

Der schwarze Riegel des Medienhauses 1 soll an ein Kohleflöz erinnern. Das symbolisiert die Heimatregion des Verlages: das Ruhrgebiet. Das Schwarz steht aber auch für die Druckerschwärze. Der silberne Medienturm nimmt die Form eines Druckzylinders auf.

Über 1300 Beschäftigte wechseln dann an den quirligen Berliner Platz in Essen: Verlagskaufleute und Anzeigenvertreter, Techniker und Redakteure. Die bisherige Verlagszentrale im Büroviertel nahe Hauptbahnhof und Bahndamm wird aufgegeben. Nur das Druckzentrum an der Essener Schederhofstraße bleibt, wo es ist.

Ganz bewusst haben sich die Funke-Verantwortlichen entschieden, am Stammsitz in Essen zu bleiben. Es ist die Stadt, in der aus der WAZ in den vergangenen Jahrzehnten ein multimedial aufgestelltes Medienhaus heranwuchs. Die Standortentscheidung für Essen darf man also als klares Bekenntnis zur Historie des Unternehmens und gleichermaßen als Orientierung in die Zukunft verstehen. Der Neubau selbst weckt hohe Erwartungen, obwohl er trotz imposanter Größe eher durch schlichte Eleganz besticht. Der architektonische Entwurf stammt vom Wiener Architekturbüro „AllesWirdGut“.

In guter Nachbarschaft

Der insgesamt 285 Meter lange Gebäudekomplex am Rande des Essener Uni-Viertels unterteilt sich in einen langgezogenen Gebäudetrakt mit drei Querriegeln und in einen markanten Medienturm direkt am belebten Berliner Platz.

Das Hauptgebäude besteht seinerseits aus einem Nord- und einem Südtrakt. Beide sind durch eine verglaste, viergeschossige Brücke miteinander verbunden. Die unterhalb der Brücke verlaufende Straße führt mitten in eines der modernsten und größten Wohnquartiere der Stadt: Essens grüne Mitte.

Nur einen Steinwurf entfernt

Auch ansonsten befindet sich die neue Funke-Zentrale in guter Gesellschaft. Nur einen Steinwurf entfernt liegt die Essener City, das riesige Einkaufszentrum „Limbecker Platz“ sogar direkt vis-à-vis. Auf der anderen Seite des viel befahrenen Verkehrskreisels bietet sich das Colosseum-Theater mit seiner historischen Krupp-Hallen-Fassade als Blickfang an. Nebenan lockt Essens größter Kino-Komplex Abend für Abend Hunderte Gäste an. Und im Norden des neuen Funke-Areals schlägt – nur getrennt durch den neuen Radschnellweg Ruhr – das Herz von Lehre und Wissenschaft: der Campus der Essener Universität.

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