Duisburg. Schwere Lkw dürfen nicht mehr über die baufällige Duisburger A40-Rheinbrücke fahren. Bilanz nach zwei Wochen: Viele Laster hatten Übergewicht.
Wer zu schwer ist, darf seit zwei Wochen nicht über die marode A40-Brücke in Duisburg fahren. Dennoch waren bisher mehr als Hundert Fahrzeuge mit zu viel Last unterwegs, wie Kontrollen der Polizei ergaben. Die Laster wurden von der A40 abgeleitet. Die Maßnahme dient dem Schutz der Brücke. Überladene Lastwagen verursachen Schäden an dem Bauwerk.
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Der Landesbaubetrieb Straßen.NRW hatte die Sperranlage vor zwei Wochen in Betrieb genommen. Sie ist mit einer Waage, Lichtzeichen und Schranken ausgestattet. Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 40 Tonnen oder einer Achslast von 11,5 Tonnen werden an der Weiterfahrt gehindert und auf einen Kontrollplatz geleitet.
Marode Rheinbrücke muss abgerissen werden
Dort misst eine zweite Waage das Gewicht des Fahrzeugs nach. Dieses Ergebnis gilt als gerichtsfest, wie ein Sprecher des Landbetriebs Straßen.NRW am Freitag sagte. Bis dahin waren 115 Laster an der Brückenüberfahrt gehindert worden. Bislang besteht die Kontrolle nur in Fahrtrichtung Essen. Die Gegenrichtung soll im Frühjahr folgen.
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Die A40-Brücke in Duisburg-Neuenkamp ist so marode, dass sie abgerissen werden muss. Bis zur Fertigstellung eines Neubaus soll sie aber nutzbar bleiben. Die neue Brücke soll 2026 fertig sein.
Die neue Brückenschranke arbeitet nach ähnlichem Prinzip wie die Sperre auf der A1 bei Leverkusen, die seit 2016 besteht. Dort dürfen Fahrzeuge mit über 2,30 Metern Breite oder mehr als 3,5 Tonnen Gewicht die ebenfalls baufällige Rheinbrücke nicht passieren. Die Polizei ahndet Verstöße dagegen mit Bußgeldern von bis zu 500 Euro und zwei Monaten Fahrverbot.
Lkw-Fahrer versuchen Sperre zu umgehen
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Die Erfahrungen in Leverkusen geben ein buntes Bild ab, wie ein Sprecher von Straßen.NRW sagte: Ein Fahrer versuchte demnach fünfmal hintereinander, die Brücke zu überqueren. Er wurde stets aufgehalten und abgeleitet. Dann fuhr er aber wieder auf, und das Spiel begann von vorn. In einem anderen Fall verkeilte sich ein Tieflader mit übermäßiger Breite in der Schrankenanlage.
Vielfach probierten Lastwagenfahrer auch, der Sperrung im Rückwärtsgang zu entkommen. In rund 50 Fällen durchbrachen Fahrer auf der A1 sogar die heruntergelassene Schranke und fuhren über die Brücke davon. Einen spanischen Lastwagen habe die Polizei 30 Kilometer weit verfolgen müssen, bis er schließlich aufgab, hieß es. Solche Fälle wurden von der A40 bislang nicht gemeldet. (dpa)