Essen. Sie besetzen Parteibüros und legen mit einer spontanen Kundgebung am Bahnhof auch mal eben den Zugverkehr lahm: In den letzten Tagen haben Kurden bundesweit mit Demonstrationen viel Aufmerksamkeit erregt. Die nächsten Aktionen werden schon vorbereitet - unter anderem in Bochum, Essen und Düsseldorf.
Mit spontanen Kundgebungen, Mahnwachen und Demonstrationen versuchen in Deutschland lebende Kurden auf das Leid der Menschen in Syrien und im Irak aufmerksam zu machen. Auch in NRW hat es in den letzten Tagen mehrere Aktionen gegeben. Und in den nächsten Tagen soll es weitergehen.
Schon Donnerstagnachmittag soll es in Bochum von 17 bis 19 Uhr eine Mahnwache am Husemannplatz geben. Der internationale Kulturverein Wattenscheid hat die Veranstaltung angemeldet. Erwartet werden 100 Teilnehmer. Die Polizei wird vor Ort sein, um die Versammlung zu schützen, rechnet aber nicht mit gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Kurden wollen am Samstag in Düsseldorf demonstrieren
Für Donnerstag und Freitag (jeweils 14-bis 18 Uhr) hat der Deutsch-Kurdische Solidaritätsverein Mahnwachen auf dem Willy-Brandt-Platz in Essen angemeldet. Thema: "Schluss mit dem Massaker in Kurdistan". Der Veranstalter erwartet nach Polizeiangaben jeweils fünf bis zehn Teilnehmer.
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Für den kommenden Samstag hat das "Demokratische Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland - NAV-DEM" eine Versammlung unter dem Motto "Stoppt den Terror IS - Freiheit für Abdullah Öcalan" von 10 Uhr bis 18 Uhr in Düsseldorf angemeldet. Der Veranstalter rechnet mit bis zu 12.000 Teilnehmern. Ein Aufzug wird von Oberkassel zum Landtag ziehen. Die Polizei erwartet Verkehrsstörungen. Es kann zu temporären Sperrmaßnahmen kommen.
Polizei ermittelt nach Spontan-Kundgebung in Dortmund
Am Mittwochabend hatte eine Gruppe von Kurden mit einer Spontan-Kundgebung am Dortmunder Hauptbahnhof für Aufsehen gesorgt. Weil sich mehrere Teilnehmer auf die Gleise setzten, musste der Zugverkehr gestoppt werden. Es kam zu teilweise deutlichen Verspätungen. Jetzt ermittelt die Polizei gegen die Versammlungsleitung, weil die Veranstaltung nicht angemeldet war.
In Hamburg und Celle war es in den vergangenen Tagen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Kurden und IS-Anhängern gekommen. Die Polizei sprach von "Straßenschlachten". Mehrere Menschen wurden verletzt.
Kurden besetzen Zuggleis