Düsseldorf. Taschendiebe haben das Ruhrgebiet für sich entdeckt: Laut einer Studie liegen mehrere Ruhrgebietsstädte in den Top 30 der für Taschendiebe attraktivsten Städte. Offizielle Stellen bestätigen: Die Zahl der Diebstähle ist im vergangenen Jahr rasant gestiegen.
Taschendiebe haben in Deutschland Hochkonjunktur: Am häufigsten schlagen Diebe in Düsseldorf, Köln, Hamburg und Dortmund zu. NRW meldete mit knapp 50.000 gemeldeten Taschendiebstählen 2013 einen Anstieg um 13,7 Prozent – bundesweit gab es laut Kriminalitätsstatistik 135.000 Fälle (+15,6%). Nach einer Studie des Internetportals „Ab in den Urlaub“ liegen auch die NRW-Städte Aachen, Bonn, Essen, Hagen, Gelsenkirchen, Bochum und Leverkusen unter den 30 „Hochburgen“ der 115 größten deutschen Städte.
Bundesweit werden nur 5,7 Prozent der Tatverdächtigen geschnappt – dabei reicht die Aufklärungsquote von Remscheid (0,8%) bis hin zu Oberhausen (22,5%). In den meisten NRW-Großstädten werden weniger als vier Prozent der Täter ermittelt. Dabei beträgt der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen beim Taschendiebstahl bei rund 61 Prozent. Mehr als jeder vierte Tatverdächtige war zudem jünger als 18 Jahre. In vielen Städten hat die Polizei deshalb besondere Ermittlungskommissionen eingerichtet.
Die höchste Taschendiebstahlquote in Düsseldorf
In Düsseldorf gab es mit 1396 Taschendiebstählen pro 100.000 Einwohner die bundesweit höchste Quote. In Köln lag die Quote bei 1096, Hamburg 941, Dortmund 672, Bonn 641 und in Berlin bei 616 Taschendiebstählen pro 100.000 Einwohner. Auch Wuppertal (509), Münster (465), Aachen (372), Hagen 357), Gelsenkirchen (301) und Bochum (287) lagen über dem bundesweiten Durchschnitt von 282 Delikten pro 100.000 Einwohner.
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Besser schnitten Oberhausen (281), Duisburg (230), Leverkusen (259), Recklinghausen (218), Herne (217) und Mülheim (212) ab. Laut Studie gilt Bottrop mit 154 Delikten pro 100.000 Einwohner als „sicher“. In Bottrop wurden 4,5 Prozent der Fälle aufgeklärt.
Das NRW-Innenministerium verwies darauf, dass die Zahl der Taschendiebstähle erheblichen Schwankungen unterliege. So habe die Zahl der Delikte noch 2011 bei rund 52.000 Fällen gelegen, während 2012 „nur“ 43.600 Taschendiebstähle erfasst wurden. Dabei überrascht es aus Sicht der Polizeibehörden nicht, dass vor allem in Großstädten Taschendiebe in Bussen, Bahnen, Kaufhäusern und Veranstaltungen aktiv sind. In der Millionenstadt Köln gab es 2013 mit 11.200 Fällen die landesweit meisten Taschendiebstähle. Mit der Aktion „Augen auf und Tasche zu“ will das Landeskriminalamt die NRW-Bürger aufmerksam machen auf die drohenden Gefahren für ihr Eigentum.