Essen. . Aprilwetter, nur heftiger: Wetterdienste warnen für diesen Mittwoch vor örtlichen Unwettern in NRW. Zu kräftigen Schauern kann es bis zum späten Abend noch am nördlichen Niederrhein, im Ruhrgebiet und im Sauer- und Siegerland kommen. Die nächsten Tage sollen zum Teil sonnig werden, aber kühler.
Nach den Unwetterwarnungen vom Mittwochvormittag für Regionen in NRW hat sich die Wetterlage am Mittwochnachmittag im westlichen Ruhrgebiet entspannt. Im Sauerland, im Bergischen Land und am nördlichen Niederrhein kam es bis zum frühen Abend zu örtlich heftigen Gewittern mit Schauern und Windböen.
Bis zum späten Abend müsse man dort auch weiterhin mit starkem Regen und Windböen rechnen, so der Wetterdienst Meteomedia. Zwar träten die Unwetterzellen nur sehr lokal auf, aber bleiben meist länger an einer Stelle hängen. Dann können auch Regenmengen von 20 Litern in der Stunde fallen. In der Nacht soll der Spuk dann in NRW vorbei sein.
"An einer Luftmassengrenze treten im Tagesverlauf und bis in die erste Nachthälfte hinein teils schwere Gewitter auf", warnte am Vormittag der Wetterdienst Meteogroup in Bochum. Die Folgen seien örtlich heftiger Starkregen mit über 25 Litern Regen pro Quadratmeter.
Gemessen wurde diese Regenmenge später tatsächlich: Die Wettermessstation Nordhelle im Märkischen Kreis zeigte am Nachmittag 21 Liter Regen innerhalb einer Stunde am Nachmittag an, teilte Meteorologe Lars Dahlström vom Wetterdienst Meteogroup in Bochum auf Anfrage mit. Vor allem im südlichen und östlichen Rand NRWs brauten sich örtlich Gewitter zusammen. Zum Vergleich: normal im April seien etwa 60 Liter Regen je Quadratmeter - für den ganzen Monat.
"Das ist kein klassisches Aprilwetter"
"Das ist kein klassisches Aprilwetter", heißt es dazu beim Deutschen Wetterdienst in Essen. Denn die Wetterlage derzeit ist unüblich stabil. Es gibt kaum Wind, die labilen Luftmassen über NRW verschieben sich nur ganz langsam und würden selbst in größeren Höhen nicht groß bewegt. Das ist der Grund dafür, dass es zu örtlichen heftigen Schauern und Gewittern kommen kann. Auch für den Nachmittag hält man deshalb die Unwetterwarnungen für weite Teile NRWs aufrecht. Nur zwischen dem westlichen Ruhrgebiet, dem Rheinland, dem Raum Aachen und dem südlichen Niederrhein gebe es keine Warnungen.
"Der Tag hat vielerorts mit Nebel begonnen, die Luft ist aber nur zwischen 15 Grad im Aachen Raum und 20 Grad in Ostwestfalen warm - zu wenig, um all die Feuchtigkeit aufzusaugen", erklärt Meteogroup-Wetterkundler Andreas Neuen am Vormittag. Die Folge: Die Feuchtigkeit steigt auf, es bilden sich Quellwolken, die sich bis hin zu elf Kilometer hohen Gewitterzellen auswachsen können. Den Radarbildern nach war das am Vormittag bereits am weitesten über dem Hochsauerlandkreis vorangeschritten, sagt Neuen.
Wetter zum Wochenende wird besser, aber auch kühler
Flächendeckende Unwetter seien hingegen nicht zu erwarten, erklärt Neuen: "Wir haben es nicht mit einer Gewitterfront zu tun", sondern mit lokalen Wolkenbildungen. Auch am Abend könne es lokal noch heftige Schauer geben. Allgemein geht man bei Meteogroup davon aus, dass sich die Wetterlage abschwächt. Vereinzelt sei aber bis in den Abend mit Gewittern zu rechnen: Wo am Nachmittag die Sonne scheine, könnten sich innerhalb von nur einer knappen Stunde Quellwolken bilden, die dann kräftigen Regen auslösen.
Für das verlängerte 1.-Mai-Wochenende kündigt sich jedoch etwas besseres Wetter an. Am Donnerstag dürfte es nach Einschätzung bei der Meteogroup (ehemals Meteomedia) im Ruhrgebiet weitgehend trocken bleiben, auch die Sonne soll sich dann zeigen. In Ostwestfalen sei hingegen wieder mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Das schlechte Wetter verschiebe sich langsam ostwärts. Die Temperaturen bleiben unter der 20-Grad-Marke.
Meteorologen warnen vor Bodenfrost
Am Freitagmorgen sei mit Schauern zu rechnen, zum Nachmittag hin aber werde es wahrscheinlich landesweit freundlicher und sonnig. Es bleibe bei kühlen 14 bis 17 Grad, weil das Wetter bei uns von einem Hoch aus Skandinavien beeinflusst wird, heißt es beim Deutschen Wetterdienst.
Der Samstag "wird ein ziemlich genialer Tag", meint Andreas Neuen von der Meteogroup: Der Tag beginne wolkenlos, er bleibe trocken und sonnig, aber ebenfalls eher kühl. Am Sonntag hingegen verschlechtere sich das Wetter wahrscheinlich - hin zu Nebel, wie er schon zum Wochenbeginn vorherrschte. Allerdings dürfte der Sonntag trocken bleiben und höchstens örtlich leichten Regen mit sich bringen.
Eine weitere Warnung aber haben die Wetterdienste noch: In Talmulden kann es am Wochenende örtlich Bodenfrost geben. Der Samstag etwa dürfte mit winterlichen 4 bis 5 Grad Celsius beginnen. Später steigt das Thermometer höchstens bis zur 12-Grad-Marke. (dae/WE)