Düsseldorf. Die Zahl der Geburten in NRW sinkt, die Zahl der Kaiserschnitte steigt: Fast jedes dritte Baby in Nordrhein-Westfalen kommt per Operation zur Welt. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) will den Ursachen auf den Grund gehen: Die Landesregierung einen “Runden Tisch Geburtshilfe“ ein.

Fast jedes dritte Kind in Nordrhein-Westfalen kommt mit einem Kaiserschnitt zur Welt. Obwohl die Geburtenrate sinkt, steigt die Zahl der Entbindungen auf dem Operationstisch. Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) will den Ursachen auf den Grund gehen. Wie sie am Sonntag mitteilte, richtet die Landesregierung einen "Runden Tisch Geburtshilfe" ein. Er soll Frauenärzte, Hebammen sowie Fachleute aus Verbänden, Versicherungen und Landesministerien ins Gespräch bringen. Sie werden im Frühjahr erstmals tagen und sollen möglichst Ende 2015 einen Schlussbericht vorlegen.

Im vergangenen Jahr wurden in NRW 32 Prozent von rund 46 500 Geburten mit einem Kaiserschnitt durchgeführt. Im Jahr 2000 seien es erst 22 Prozent gewesen, berichtete Steffens.

Die Experten sollen auch nach Wegen suchen, wie die Rolle der Hebammen gestärkt werden kann. Deren Arbeitsbedingungen hätten sich in Folge sinkender Geburtenraten, enorm gestiegener Kosten für die Berufshaftpflicht sowie stagnierender Vergütungsentwicklungen verschlechtert. In ihrem Landesverband sind derzeit 3600 Hebammen organisiert. Trotz der schwierigen Perspektiven sei die Zahl der Hebammen-Schülerinnen seit 2005 mit rund 450 pro Jahr konstant geblieben, berichtete Steffens. (dpa)