Düsseldorf. Die Planungen für den Rhein-Ruhr-Express nehmen Fahrt auf: Land und Verkehrsverbünde haben am Donnerstag einen Vertrag unterzeichnet, der den Kauf von 80 neuen Doppelstock-Zügen vorsieht. Diese sollen ab 2018 auf der geplanten Strecke zwischen Köln und Dortmund rollen. Kostenpunkt - allein für die Züge: 900 Millionen Euro.

Nach jahrelangem Ringen soll der Rhein-Ruhr-Express (RRX) ab 2018 mit modernen Doppelstock-Zügen in NRW starten. Insgesamt 900 Millionen von den NRW-Verkehrsverbünden und dem Land stehen für den Kauf von 80 bis 85 Triebzügen zur Verfügung. „Der RRX ist gelandet“, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) am Donnerstag bei der Vertragsunterzeichnung für die Ausschreibung der neuen Züge.

Wann der RRX im 15-Minuten-Takt mit bis zu 160 Stundenkilometern auf der geplanten Strecke zwischen Köln und Dortmund rollen wird, steht aber noch nicht fest. Der erste Bauabschnitt reicht von Köln-Mülheim nach Langenfeld.

Neue Wagen sollen jeweils 800 Sitzplätze bieten

Die modernen Züge mit 800 Sitzplätzen im Doppelzug sind durchgängig barrierefrei und verfügen über mindestens zwei Toiletten pro Fahrzeug. Der neue Fahrzeugtyp soll gestaffelt ab 2018 auf den Regionalexpress-Linien RE 1, 4, 5, 6 und 11 fahren.

Das sind die geplanten RRX-Linien.
Das sind die geplanten RRX-Linien.

Neben der Anschaffung der neuen Züge muss allerdings auch das Schienennetz erweitert werden. Am 24. Juli will das Land mit dem Bund und der Deutschen Bahn in Bonn eine Rahmenvereinbarung unterzeichnen. 2014 soll eine Finanzierungsvereinbarung getroffen werden.

VRR prüft elektronisches Ticket-System für RRX

Vertreter der beteiligten Verkehrsverbünde erwarten, dass durch den Bau des RRX verkehrliche Engpässe in NRW beseitigt werden und mehr Pendler auf die Bahn umsteigen. Derzeit prüft der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auch den Einsatz eines elektronischen Fahrgeldsystems, damit Fahrgäste noch im Zug ein Ticket lösen können.

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„Der RRX ist kein Wunschtraum mehr, sondern Ausschreibungs- und Vergaberealität“, sagte Groschek. Der Minister war erfreut, dass sich die Verbünde doch noch auf einen Fahrzeugtyp verständigt hatten. Später ist auch eine Verlängerung der Strecke über Dortmund und Köln hinaus nach Münster, Aachen, Minden, Emmerich und Koblenz geplant.

SPD und Grüne sprachen von einem „Meilenstein auf dem Weg zu mehr Mobilität“. Die modernen, komfortablen und leistungsfähigen Fahrzeuge verbesserten die Qualität im öffentlichen Nahverkehr des Landes.