Leverkusen. . Mit einer neuen Verkehrszentrale will das Land NRW den Verkehr auf den Autobahnen besser leiten. Am Montag ging die Zentrale in Leverkusen in Betrieb. Im Ministerium verspricht man sich viel davon. 50 Millionen Euro stehen bis 2015 für neue Technik an der Strecke bereit.

Staufrei wird es auch künftig auf den 2200 Autobahnkilometern in Nordrhein-Westfalen nicht zugehen. Mit den Baustellen wird die Zahl der Staufallen hingegen sogar noch zunehmen. „Wir müssen Deutschland reparieren. Die Infrastruktur ist einem teils erbärmlichen Zustand“, klagt Verkehrsminister Michael Groschek (SPD). Keine guten Aussichten.

Umso wichtiger ist eine gute Verkehrslenkung: In Leverkusen ist die neue landesweite, 1,7 Millionen Euro teure Verkehrszentrale am Montag in den regulären Betrieb gegangen. Staus, Baustellen, Unfälle, Fahrzeug-Aufkommen – alle Daten laufen dort jetzt zentral auf. Die derzeit 59 Mitarbeiter bedienen elektronische Hinweistafeln sowie Temposchilder an den Autobahnen und können unmittelbar reagieren.

Sie können Stauwarnungen und Umleitungshinweise ausgeben, Vorgaben zum Tempo machen, Standstreifen freigeben oder Lkw-Überholverbote schalten – alles das soll den Verkehrsfluss verbessern.

Rund um die Uhr besetzt

Die neue Einrichtung, die einmal auf 100 Mitarbeiter wachsen soll, ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr besetzt. Sie löst die bisherigen Verkehrslenkungen in Arnsberg (Westfalen) und Köln (Rheinland) ab. Im Ministerium verspricht man sich viel davon: „Wir haben große Erwartungen an die Leistung der Verkehrszentrale“, sagte Groschek.

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Die Technik an den Autobahnen soll in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden. 50 Millionen Euro an Bundesmitteln stehen bis 2015 für weitere sogenannte „Verkehrbeeinflussungsanlagen“ bereit. Neben den Hinweistafeln zählen da zum Beispiel auch Zugangsampeln an den Autobahnen dazu.

Auch das Land investiert in eine bessere Verkehrsinformation: Ein Internetportal soll Verkehrsteilnehmern künftig mit wenigen Klicks alles Wissenswerte zum Straßenverkehr, zum öffentlichen Nahverkehr und für Radrouten zur Verfügung stellen. Rund 90-Webcams wurden an neuralgischen Punkten im Autobahnnetz aufgestellt und sollen über das Portal eine Live-Sicht auf das Geschehen ermöglichen. Das Portal wird zur Zeit entwickelt. Die Kosten liegen den Angaben zufolge bei rund 1,3 Millionen Euro.