Düsseldorf. Wenn sie ihm ein Nacktfoto schickt, wollte er angeblich auf ein Knöllchen verzichten. Einem Polizisten aus Neuss wird vorgeworfen, einer Fußgängerin genau dieses unmoralische Angebot gemacht zu haben. Die Frau war bei Rot über eine Ampel gegangen. Er muss sich vor Gericht verantworten.
Ein Polizist aus dem Rhein-Kreis Neuss muss sich ab dem 20. Juni erneut vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53-Jährigen Bestechlichkeit und Beleidigung vor.
Der Beamte soll im Dienst nachts gesehen haben, wie eine Fußgängerin über eine rote Ampel gegangen sei. Daraufhin habe er der Frau eine "unmoralische Offerte" gemacht. So soll er ihr angeboten haben, auf ein Knöllchen zu verzichten, wenn sie ihm ein Nacktfoto schicken würde.
Daraufhin soll die 25-Jährige tatsächlich ihren entblößten Unterleib fotografiert und das Bild per Handy verschickt haben. Weil der Polizist ihr in der Folgezeit aber immer wieder obszöne SMS geschickt haben soll, ging die junge Frau 2009 zur Polizei und erstattete Anzeige.
Neun Monate Haft auf Bewährung
Kurze Zeit später wurde der Beamte vom Dienst suspendiert. In erster Instanz verurteilte ihn das Neusser Amtsgericht zu neun Monaten Haft auf Bewährung.
Weil er dagegen Berufung eingelegt hat, wird der Fall nun am Düsseldorfer Landgericht neu aufgerollt. Inzwischen haben sich aber zwei weitere Frauen gemeldet, die von dem Polizisten auf ähnliche Art und Weise belästigt worden sein sollen.
Sie sollen in dem anstehenden Verfahren als Zeuginnen aussagen. Neben einer Haftstrafe droht dem Beamten auch die Entfernung aus dem Polizeidienst.(dapd)