An Rhein und Ruhr. . Der Verein Klartext für Kinder ist eine feste Größe der Wohlfahrt am Niederrhein. Seit fünf Jahren helfen die Leserinnen und Leser der NRZ bedürftigen Kindern. Wir blicken zurück: Auf die Anfänge vor Weihnachten 2007 - und das, was sich seitdem entwickelt hat.
Womit fangen wir an? Am besten mit einer kleinen Erklärung. Und einem Dankeschön. Also, zugegeben: Gemessen an Leistung und Bestehen so vieler Vereine an Rhein und Ruhr steckt „Klartext für Kinder - Aktiv gegen Kinderarmut!“ noch im Säuglingsstadium. Trotzdem ist dieser Verein, der so engagiert und erfolgreich gegen Kinderarmut in der Nachbarschaft kämpft, längst eine feste Größe neben den Wohlfahrtsverbänden am linken Niederrhein.
Und vor allem ist er eines: Ihr Werk, liebe Leserinnen und Leser. Dafür sagen wir „Danke!“ Das kleine, kraftvolle Kinderhilfswerk wird immer größer. Und fünf Jahre alt. Wir ziehen eine Bilanz: Ihre Bilanz.
Hilfe vor der Haustüre
Erinnern Sie sich? Es war im Winter 2007, als die überwältigende Spendenbereitschaft bei der ersten großen NRZ-Weihnachtsaktion den Wunsch in der Leserschaft weckte, ihre Zeitung möge die Hilfe vor der eigenen Haustüre doch verstetigen. Wenige Monate später wurde „Klartext“ in Moers aus der Taufe gehoben. Initiiert durch die NRZ, getragen von Jugendämtern, Wohlfahrtsverbänden, den Kirchen und vielen engagierten Privatpersonen.
Heute zählt der Verein etwa 250 – zumeist aktive – Mitglieder und ebenso viele Kooperationspartner in Bildungseinrichtungen, Jugendhilfe und Einzelhandel und investiert jährlich etwa 100 000 Euro in direkte, kontrollierte Hilfe für bedürftige Kinder. Der Verein ist zum Symbol dafür geworden, wie viel Kraft, soziale Kompetenz und Mitgefühl in der NRZ-Leserschaft steckt.
Klartext stopft Löcher im Alltag bedürftiger Kinder, wo die staatlichen Sozialsysteme versagen. Schnell, unbürokratisch, gezielt, mit hohem Aufwand für etliche ausschließlich ehrenamtliche tätige Menschen. Die NRZ berichtet regelmäßig darüber die Aktivitäten, und macht den Weg der Spendengelder beispiellos transparent.
Hannelore Kraft hat Schirmherrschaft übernommen
Eine Struktur, die überzeugt. Auch höchst offiziell. Beim Neujahrsempfang hebt der Moerser Bürgermeister Ballhaus die Bedeutung von „Klartext für Kinder“ für das soziale Netzwerk in der Grafenstadt und Umgebung hervor, bereits 2009 gab es den Ehrenamtspreis des Kreises Wesel, 2011 den Golf-Sozial-Award aus den Händen von Katja Riemann in München. Der Vorsitzende Hans-Dieter Wichert und NRZ-Chefredakteur Rüdiger Oppers bekamen unter anderem für Ihr Klartext-Engagement das Bundesverdienstkreuz.
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Wenn Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erklärt, warum sie selbstverständlich gern die Schirmherrschaft übernommen hat, klingt das so: „Ich danke allen, die an dieser wichtigen Sache durch ehrenamtliche Arbeit, Sachspenden und finanzielle Hilfen mitwirken, und ich danke der NRZ, ohne deren ideelle und publizistische Unterstützung dieser Erfolg kaum möglich gewesen wäre.“
Das hört Rüdiger Oppers als zweiter Vorsitzender des Vereins natürlich gern. Er sagt: „Die NRZ übernimmt Verantwortung, das ist selbstverständlich. Natürlich sind es in erster Linie die vielen ehrenamtlichen Helfer, die diese Idee tagtäglich umsetzen. Ihnen gebührt höchste Anerkennung. Kinder leiden besonders unter sozialer Ungerechtigkeit. Das ist der Antrieb für Klartext.“
Inoffiziell werden die vielen unsichtbaren Helfer mit einer ganz seltenen Währung bezahlt. Mit aufrichtigem, berührendem Dank. Von Elena, die eine Winterjacke bekommen hat. Von Tim, der jetzt endlich ein eigenes Regal hat in dem winzigen Zimmer, dass er sich mit drei Geschwistern teilt. Der kleine Ibrahim schrieb einen krakeligen schönen Brief: „Ich wollte mich bei euch bedanken, ich konnte mir viele schöne Sachen für meine Klassenfahrt kaufen. Wir waren in Goch und haben viel Spaß gehabt.“ Der Zehnjährige musste erstmals nicht zu Hause bleiben.
Spenden aus der Bevölkerung
Klartext lebt allein von Spenden aus der Bevölkerung, das Engagement ist ungebrochen. Schulklassen, die Autos waschen, große Firmen mit ebenso großen Jahresspenden, Altherren-Mannschaften, die zum Elfmeter-Turnier antreten, im Moerser Norden feiert jeden Sommer ein ganzer Stadtteil zugunsten der Klartext-Arbeit. Es ist aber auch Oma Müller, die per Dauerauftrag jeden Monat 15 Euro von ihrer kargen Rente überweist. Klartext wird bei runden Geburtstagen und sogar in Erbschaften bedacht. Zuletzt gab es Zuwendungen aus dem fernen Kornwestheim oder Frankfurt am Main.
Das gute Wort geht weite Wege. Und Klartext versucht, Schritt zu halten.