Gelsenkirchen. . Am 1. Januar gibt es Änderungen beim Zusatzticket des VRR. Aus zwei Varianten wird eine, zum Preis für 3 Euro. Das Ergebnis: weniger Verwirrung, aber höhere Kosten bei der Fahrt in die direkte Nachbarstadt.
Zum 1. Januar erhöht der VRR seine Preise. Die „Anpassung“ um durchschnittlich 3,9 Prozent ist lange angekündigt. Neu ist, dass sich auch die Preise für die Zusatztickets ändern. Ob sie teurer oder billiger werden – das hängt allerdings vom Einzelfall ab.
Bislang war es so: Wer eine Monatskarte für einen bestimmten Geltungsbereich hatte und mal darüber hinausfahren wollte, der musste für diese Fahrt ein Zusatzticket lösen. Er musste sich allerdings zwischen zwei verschiedenen Varianten entscheiden: Zusatzticket 1 für kürzere Abstecher, Zusatzticket 2 für weitere Fahrten. Welches gilt – diese Frage konnte manchen VRR-Kunden am Automaten in die Verzweiflung treiben.
Die alte Regelung ist verwirrend
Das hat offenbar auch der VRR eingesehen. In der Vergangenheit sei es „immer wieder zu Fragestellungen bei Mitarbeitern und Kunden gekommen“, erklärte der VRR am Dienstag und räumte „Kommunikationsprobleme“ ein. Mit Beginn des Jahres 2013 werde daher nur noch eine Variante des Zusatztickets zum Preis von drei Euro angeboten. Dann gilt: „Pro Person und Fahrt ein Zusatzticket pro Leistungserweiterung.“
Ist das eine Preiserhöhung oder eine Preissenkung? Das kommt darauf an.
- Wer zum Beispiel eine Monatskarte für seine Stadt hat, muss für eine Fahrt in die Nachbarstadt bislang das Zusatzticket 1 lösen. Das kostet 2,40 Euro auf der Hin- und und dann noch einmal 2,40 auf der Rückfahrt. Ab 1. Januar wird dieser Kunde sich ärgern, denn nun muss er jedes Mal 3 Euro in den Automaten werfen.
- Trösten kann sich dieser Fahrgast, indem er seinen Ausflug mal nicht in die nächste, sondern in die übernächste Stadt macht – wahlweise auch indem er sein Fahrrad mitnimmt oder sich in die erste Klasse hochstufen lässt. Dafür reicht ihm künftig das 3-Euro-Zusatzticket, bislang muss er dafür das 3,50-Euro teure Zusatzticket 2 lösen.
Die neue Regelung ist günstig für den VRR
Für den VRR dürfte sich die Zusammenlegung der Tickets auf jeden Fall lohnen. Denn die Fahrten, die jetzt teurer werden, fallen zahlenmäßig viel stärker ins Gewicht als jene Fahrten, die billiger werden. Von Januar bis Oktober dieses Jahres hat der VRR nach eigenen Angaben 2,3 Millionen Zusatztickets 1 verkauft. Dem stehen nur 1,6 Millionen Zusatztickets 2 gegenüber.
Neben dem Einzelverkauf gibt es auch weiterhin ein rabattiertes 4er-Zusatzticket. Es kostet ab 1. Januar 10,80 Euro. (Bislang waren es je nach Version 9,60 Euro oder 14 Euro.)
Alte Tickets gelten bis Ende März
Wer noch alte Tickets besitzt, muss sie nicht zwangsläufig noch im alten Jahr abfahren. Der VRR erinnert daran, dass alle vor dem 1. Januar 2013 gekauften Einzel-, Vierer-, Tages- oder Zusatztickets noch bis 31. März 2013 gültig bleiben. Der Umtausch der Fahrscheine ist ohne Bearbeitungskosten sogar drei Jahre lang möglich, bis zum 31. Dezember 2015.