Dorsten. .

Die Rheinbahn Düsseldorf verkauft ein Ticket zum Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt, das im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gilt. Aber in Dorsten und anderen VRR-Städten kann man die mit zwölf Euro günstige Hin- und Rückfahrt nicht buchen. Blöd, findet die Dorstenerin Susanne Bertsch. Völlig normal, erklärt Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster.

Susanne Bertsch hatte von dem Ticket gelesen, das neben der preiswerten Fahrt Gutscheine für den Weihnachtsmarkt beinhaltet („Rabatt auf Poffertjes und Schlittschuhverleih“). Da sie nach Düsseldorf wollte, hat sie versucht, ein solches Kombi-Ticket in Dorsten zu lösen, hat am Busbahnhof nachgefragt und am Werbebus der Vestischen. Vergebens.

Sie fuhr mit einer normalen Fahrkarte nach Düsseldorf, erkundigte sich dort, warum sie die Karte in Dorsten nicht kaufen könne. Und erfuhr: Der VRR verkauft die Karten nicht, weil er nichts daran verdient. Susanne Bertsch fühlt sich nun von der Reklame verschaukelt.

Der Hintergrund ist ein bisschen komplex: Es gibt eine Vielzahl von Kombi-Tickets, die über die Grenzen von Verkehrsverbünden hinaus gültig sind, erklärt Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster. Dazu zählen etwa die Freifahrten zu großen Konzerten und Sportveranstaltungen, die mit den Eintrittskarten verkauft werden und eben auch das Düsseldorfer Weihnachtsmarkt-Ticket. Alle diese Fahrkarten seien Produkte einzelner Verkehrsbetriebe. Dass sie auch in anderen Revieren gelten, ist Teil einer grundsätzlichen Vereinbarung der Bus- und Bahnbetreiber untereinander. Um nicht jede Einzelfahrt von einem in den anderen Bezirk abrechnen zu müssen, gibt es pauschale Ausgleichszahlungen. Schuster: „Verwaltungstechnisch wäre das sonst gar nicht machbar.”

Verkauft werden in jedem Verkehrsverbund aber nur die jeweils dort ausgestellten Karten, nicht jedoch die Angebote der Mitbewerber. Schuster: „Wir bieten auch keine VRR-Tickets an.” Dass auswärtige Besucher erst nach Düsseldorf fahren müssten, um dort eine Fahrkarte vom Heimatort nach Düsseldorf zu kaufen – es ist so, räumt Schuster ein. Und verweist auf die Möglichkeit, die Fahrkarte online zu kaufen.

Aber das, findet Susanne Bertsch, ist auch nicht jedermanns Sache.