Dortmund. . Staatsanwaltschaft Dortmund wirft dem Mann vor, als Angehöriger einer Polizeieinheit 1944 einen holländischen Widerstandskämpfer ermordet zu haben. Der Angeklagte stand in den 80er Jahren bereits wegen einem anderen Mordfall vor Gericht
Fast 70 Jahre nach dem Tod eines niederländischen Widerstandskämpfers beschäftigt der Fall nun das Gericht. Die Staatsanwaltschaft Dortmund habe gegen einen 91-jährigen Breckerfelder Anklage wegen Mordes erhoben, teilten Anklagebehörde und Landgericht Hagen am Montag mit. Der Mann soll 1944 gemeinsam mit einem bereits verstorbenen Mittäter als Angehöriger einer Polizeieinheit im niederländischen Delfzijl den Widerstandkämpfer erschossen haben.
Laut Mitteilung war der Niederländer kurz zuvor festgenommen worden. Der Beschuldigte soll ihn gemeinsam mit seinem Mittäter im Auto auf ein Gelände in der Nähe einer Fabrik gebracht haben. Dort sollen die beiden Täter dann mindestens viermal auf das Opfer geschossen und es dadurch getötet haben. Später hätten sie angegeben, ihn auf der Flucht erschossen zu haben. Wer von beiden schoss, ist offenbar unklar. Zumindest habe jedoch der andere das Handeln des Schützen mitbekommen und gebilligt.
Das Landgericht muss nun prüfen, ob es ein Hauptverfahren gegen den Angeklagten eröffnet. Früheren Angaben zufolge war der Mann bereits in den 1980er Jahren wegen Beihilfe zum Mord an zwei niederländischen Juden zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der neue Fall war ebenfalls bereits länger bekannt, allerdings ergaben sich erst im Sommer Hinweise auf einen möglichen Mord. (dapd)