Düsseldorf. . Bei einer Großrazzia sind am Morgen 60 Wohnungen und Firmen durchsucht worden. Die Beschuldigten sollen Erlöse aus Bordellbetrieben in Erwerb und Renovierung von Schrott-Immobilien investiert und sie anschließend über Wert verkauft haben. Die Bauarbeiter sollen sie “schwarz“ beschäftigt haben.

Ein großer Schlag gegen mutmaßliche Immobilienbetrüger ist am Dienstagmorgen den Ermittlern des Landeskriminalamtes NRW gelungen. 60 Wohnungen und Firmen von 21 Verdächtigen wurden durchsucht. Gegen drei Beschuldigte im Alter von 28, 22 und 22 Jahren erließ das Amtsgericht Essen Haftbefehle, die am Dienstag vollstreckt wurden. Runde 300 Polizeibeamte, Steuerfahnder und Zollbeamte waren im Einsatz.

Lohn zum Teil vorenthalten oder veruntreut

Die Beschuldigten sollen mit unversteuerten Erlösen aus Bordellbetrieben Schrott-Immobilien gekauft und renoviert haben. Die benötigten Handwerker sollen sie "schwarz" beschäftigt, den Lohn zum Teil vorenthalten oder veruntreut haben. Nach oberflächlicher und minderwertiger Renovierung sollen die Verdächtigen die Immobilien anschließend deutlich über dem Einkaufspreis verkauft haben. Die Verkaufspreise entsprachen dabei laut Polizei nicht dem tatsächlichen Wert. Bei der Finanzierung der Immobilien sollen die Beschuldigten zudem die Kreditinstitute über die Bonität der Käufer und die Höhe des Kaufpreises getäuscht haben.

Auf der Grundlage von mehreren Geldwäscheverdachtsanzeigen waren bereits ab 2010 im LKA NRW die ersten Ermittlungen geführt worden. Die Staatsanwaltschaft Essen leitete ein Ermittlungsverfahren gegen die Beschuldigten ein. Mit den polizeilichen Ermittlungen wurde das Landeskriminalamt Düsseldorf beauftragt. Im LKA NRW wurde 2011 eine Ermittlungskommission eingerichtet, die mit zusätzlichen Ermittlern der Steuerfahndung Essen und der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Duisburg den Tatvorwürfen nachging. (we)