Essen. . Das Auftauchen einer tödlichen Pferdeseuche alarmiert die Veterinärbehörden in NRW. Mehr als 2000 Pferde müssen umgehend überprüft werden. Sie standen in Kontakt mit einem infizierten Tier, das als Blutspender in einer Klinik in der Nähe von Bonn eingesetzt war.
Nach dem Auftreten einer tödlichen Pferdeseuche gehen die Behörden auf Nummer sicher: Ein Blutplasma-Spenderpferd einer Pferdeklinik in der Nähe von Bonn hatte sich mit der „ansteckenden Blutarmut“ infiziert. Nun sollen alle Tiere untersucht werden, die irgendwie mit ihm in Kontakt waren, kündigte das Landesumweltamt (Lanuv) gestern an. Ein großer Teil dieser insgesamt 2039 Pferde befindet sich in Nordrhein-Westfalen und da vor allem im Rheinland.
Die örtlichen Veterinärbehörden hätten Listen der infrage kommenden Tiere erhalten. Um Blutproben bei den Pferden zu nehmen, würden sie nun auf deren Halter zugehen. „Wir bitten um Verständnis und Unterstützung für die Untersuchung, nur so kann der gesamte Pferdebestand geschützt werden“, erklärte ein Lanuv-Sprecher.
Auch Esel betroffen
Die unheilbare Viruskrankheit befällt neben Pferden auch Esel. Sie wird meist über blutsaugende Insekten übertragen. Im fortgeschrittenen Stadium treten Fieberschübe sowie Wasseransammlungen am Bauch und in den Beinen auf. Für Menschen besteht keine Gefahr, betonen Experten.
In NRW hatte das Lanuv vor ei-nem Monat Alarm geschlagen. Fünf Tiere, die sich beim Spenderpferd über Blutplasma angesteckt hatten, wurden eingeschläfert. Eines der Pferde befand sich in einem Stall im Kreis Viersen. 600 Tiere, die mit diesen Pferden Kontakt hatten, wurden untersucht, ohne dass eine weitere Erkrankung festgestellt wurde. Das Spenderpferd war im Sommer gestorben, vor Bekanntwerden der Seuche – an Altersschwäche. Die Krankheit war bei ihm nicht ausgebrochen. Mit den nun ausgeweiteten Blutproben hoffen die Behörden, die Infektionsquelle für das Klinikpferd zu finden.