Krefeld. . Ein psychisch kranker Mann hat am Sonntagabend in Krefeld seine 71-jährige Mutter erschlagen. Der Täter war laut Polizei als aggressiv bekannt. Gutachten reichten jedoch nicht aus für eine Einweisung in ein geschlossenes Krankenhaus.
Als Polizisten die Wohnung öffneten, fanden sie die 71-Jährige auf der Couch liegend. Sie atmete noch, Ärzte konnten ihr aber nicht mehr helfen – zu schwerwiegend waren die Kopfverletzungen. Trotz Not-OP verstarb die Frau in der Nacht zu Montag in einem Krefelder Krankenhaus. Polizei und Staatsanwaltschaft sind sicher: Der eigene Sohn hat sie erschlagen.
Erdogan S. hatte sich am Sonntagabend auf einer Polizeiwache gemeldet, auf die sterbende Frau in seiner Wohnung hingewiesen und sich selbst der Tat bezichtigt. In seiner Vernehmung gab der 36-Jährige an, die Mutter habe ihn provoziert. „Wir sind aber sicher, dass die Tat mit seiner psychischen Erkrankung zusammenhängt“, meinte hingegen Gerd Hopp, der Leiter der Mordkommission, gestern. Der Mann ist an einer form von Schizophrenie erkrankt.
Mutter wehrte sich nicht
Erdogan S. war als aggressiv bekannt, war auch schon mehrfach mit Körperverletzungen auffällig geworden. Der alleinstehende geschiedene Mann, Vater zweier Kinder, war wegen seiner Krankheit bereits in stationärer, zuletzt aber in ambulanter Behandlung und erhielt Medikamente. Hätte die Gewalttat verhindert werden können? Gutachterliche Stellungnahmen seien seinerzeit nicht ausreichend gewesen, um den Mann in eine geschlossene Klinik einzuweisen, hieß es gestern bei Polizei und Staatsanwaltschaft.
In einer solchen Klinik ist S., der zuletzt als Gabelstaplerfahrer tätig war, aber jetzt. Ein Amtsrichter verkündete auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen entsprechenden Unterbringungsbefehl. Die Obduktion ergab, dass der Erdogan S. mindestens sechs Mal mit einer massiveisernen Hantelstange auf die Frau eingeschlagen haben muss. Es waren wuchtige Schläge. Den Ermittlungen zufolge hat sie sich nicht gewehrt.