Troisdorf. Wie gefährlich das Abbrennen von bengalischen Feuern werden kann, zeigte sich am Donnerstag bei einem Maifest in Troisdorf-Kriegsdorf. Dort haben Randalierer Bengalos und eine Rauchbombe gezündet. Dadurch wurden mehr als 20 Personen verletzt.
Durch das Abbrennen von Leuchtfeuern sind am frühen Donnerstagmorgen bei einem Maifest in Troisdorf-Kriegsdorf 20 bis 25 Menschen verletzt worden. Acht von ihnen würden stationär in Krankenhäusern behandelt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Besucher hatten die sogenannten Bengalos in einem Festzelt abgebrannt.
Das Fest war eine Veranstaltung des ortsansässigen Junggesellenvereins. Mehrere Festbesucher hatten sich am frühen Morgen vor der Bühne im Zelt versammelt, um dem Maikönigspaar zu gratulieren. Nach Angaben der Polizei zündete zunächst ein Festbesucher aus dieser Gruppe ein bengalisches Feuer, woraufhin andere mit zwei weiteren Bengalos und vermutlich einer Rauchbombe antworteten.
Einen der Verantwortlichen habe die Polizei bereits identifizieren können. Es handle sich um 22-Jährigen aus Troisdorf. Gegen ihn werde nun ein Strafverfahren wegen schwerer Körperverletzung eingeleitet. Weitere Tatverdächtige würden derzeit noch ermittelt. Über die weiteren Entwicklungen wollte die Polizei am Freitag informieren.
Gegen 1:20 Uhr versammelten sich vier befreundete Vereine vor der Bühne, um gemeinsam dem Maikönigspaar zu gratulieren. Aus dieser Gruppe heraus wurde zunächst von einer Person ein bengalisches Feuer gezündet. Zwei weitere Bengalos und vermutliche eine Rauchbombe wurden anschließend von weiteren Personen aus der Gruppe heraus gezündet. Weil der dichte Rauch in dem Festzelt nicht entweichen konnte, erlitten laut WDR zahlreiche Menschen eine Rauchgasvergiftung.
Für Diskussionen sorgt die Pyrotechnik derzeit vor allem auch im Fußball. Wie die Dortmunder "Ruhr Nachrichten" unter Berufung auf die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin (BAM) berichteten, wird die Giftigkeit der Rauchschwaden unterschätzt. Verbrannt würden bei solchen pyrotechnischen Fackeln unter anderem Metalle, Oxidationsmittel und chlorhaltige Verbindungen. Damit würden in erheblichem Maße giftige Gase und Feinstäube freigesetzt.
Die Forschung beschäftige sich erst seit kurzer Zeit mit der Toxikologie der freigesetzten Rauchgase, da bisher davon ausgegangen worden sei, dass solche Fackeln nur in Einzel- und Notfällen und grundsätzlich draußen abgebrannt würden. (dapd/we)