Dormagen. Nach dem schweren Massenunfall im Februar ist die A 57 bei Dormagen wieder freigegeben. Doch die Verkehrsteilnehmer halten sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Daher führt die Polizei über die Osterfeiertage Radarmessungen durch. Der bisherige Spitzenreiter fuhr 111 statt 60 km/h.

Die A 57 bei Dormagen ist nach dem Brand mit einem Toten und 13 Verletzten endlich wieder geöffnet. Und das drei Tage früher als geplant. Die Freude der Autofahrer über die frühzeitige Öffnung wird sich allerdings in Grenzen halten: Es wird bereits geblitzt. Auf der Raststätte Nievenheim steht ein Radargerät und misst das Tempo der in Richtung Köln fahrenden Fahrzeuge.

Polizei will nächsten tödlichen Unfall vermeiden

"Bereits gestern mussten wir feststellen, dass sich niemand an die Geschwindigkeitbegrenzung auf den Behelfsbrücken hält", erklärt André Hartwich von der Direktionsführungsstelle Verkehr Düsseldorf. "Deshalb hat die Polizei entschieden, sofort einzugreifen." Auf der A 57 gibt es eine trichterförmige Tempobeschränkung: Das Tempo wird von 100 auf 80 und dann auf 60 km/h auf den Behelfsbrücken gedrosselt.

Die Autobahnpolizei Düsseldorf geht sehr offen mit der Radarfalle um. "Die Autofahrer sollen wissen, dass dort geblitzt wird. Wir wollen nicht noch einen tödlichen Unfall erleben", erklärt Hartwich. "Die Messung hat einen hohen präventiven Nutzen."

Der Spitzenreiter wurde heute mit 111 km/h statt der erlaubten 60 km/h gemessen. "Das wird ein teures Osterei samt Fahrverbot", weiß André Hartwich. Die Polizei wird über die gesamten Osterfeiertage weitere Messungen auf der A 57 durchführen.

A 57 war sieben Wochen gesperrt

Sieben Wochen nach einem Brand und einem Massenunfall auf der A 57 bei Dormagen hat NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) die Autobahn am Mittwoch wieder für den Verkehr freigegeben. Eine der durch den Brand schwer beschädigte Autobahnbrücke war abgerissen und durch zwei Behelfsbrücken ersetzt worden. Auf den Umleitungsstrecken hatte es seit Mitte Februar lange Staus gegeben. Viele Autofahrer quittierten die Freigabe der Autobahn mit einem Hupkonzert und ausgestreckten Daumen. Voigtsberger sagte, es sei wichtig, dass der Osterreiseverkehr die A 57 nutzen könne.

Auf Höhe der Unglücksstelle ist die Autobahn auf vier Spuren mit 60 Stundenkilometern befahrbar. Im kommenden Jahr soll der Bau einer neuen Brücke begonnen werden. Die Kosten dafür werden auf rund sechs Millionen Euro beziffert. Die Montage der Behelfsbrücken hatte knapp drei Millionen Euro gekostet. Von den Brandstiftern, die unter der Autobahn Plastikrohre angezündet hatten, fehlt weiter jede Spur. (we/dapd)