Marl. . Die Ursache für die Explosion ist noch unklar: Ermittler der Polizei werden am Sonntag den Brandort im Chemiepark Marl untersuchen. Dort war am Samstag ein Arbeiter ums Leben gekommen. Ein Zweiter wurde lebensbedrohlich verletzt.
Einen Tag nach der Brandkatastrophe im Chemiepark Marl nehmen die Experten die Suche nach der Brandursache auf. Die Kriminalpolizei ist vor Ort, morgen werden die Sachverständigen die Arbeit aufnehmen, sagte der Sprecher des Chemieparks Volker Hilbt. Medienberichte, wonach ein Gasbehälter explodiert sei, wollte die Polizei Recklinghausen nicht bestätigen. „Das ist rein spekulativ“, sagte ein Sprecher.
Die Polizei will heute im Laufe des Tages weitere Beweise sichern. Am Samstag konnten sich die Ermittler wegen der hohen Temperaturen der Brandstelle nicht nähern. Erste Ergebnisse zur Brandursache werden wohl erst in den nächsten Tagen vorliegen, so die Polizei weiter. Federführend sei jetzt die Staatsanwaltschaft Essen.
Bei der schweren Explosion war am Samstagnachmittag ein 45-jähriger Arbeiter ums Leben gekommen. Ein weiterer Mitarbeiter (31) erlitt Brandverletzungen. Er wurde in eine Spezialklinik geflogen. Sein Zustand war auch am Sonntag noch ernst. Beim Löschen des Brandes auf einem Gelände des Evonik-Konzerns verletzte sich zudem ein Feuerwehrmann leicht. Der Tote wurde am frühen Abend aus den Trümmern geborgen.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
Über dem Werk hatte sich zunächst eine dunkle Rauchwolke gebildet. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen vorsorglich geschlossen zu halten. Die Feuerwehr rückte zu einem Großeinsatz mit rund 150 Kräften aus. Erst am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr konnte der Brand gelöscht werden. Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Produktionsanlagen konnte verhindert werden, so Hilbt. Wie hoch der Schaden ist, konnte er noch nicht sagen.
Laut dem Sprecher des Chemieparks ergaben Messungen der Feuerwehr keine gesundheitsgefährdenden Werte. Auch Spezialisten des zuständigen Amtes für Arbeitsschutz konnten laut Polizei keine giftigen Stoffe ermitteln. Im Laufe des Nachmittags verflüchtigte sich die Rauchwolke.
In dem Chemiepark gibt es 30 Firmen mit 9.000 Mitarbeitern. Allein für Evonik arbeiten an dem Standort 7.000 Menschen. (jgr/dapd)