Essen. . Bis zum Jahr 2020 soll eine Fahrradroute Duisburg und Hamm miteinander verbinden. Die Kosten für die rund 100 Kilometer lange Strecke werden sich wohl auf rund 100 Millionen Euro belaufen. Projekt soll die A 40 beim Pendlerverkehr deutlich entlasten.
Der angedachte Radschnellweg quer durchs Ruhrgebiet ist realisierbar, in dem dicht besiedelten Ballungsraum mit 5,2 Millionen Einwohnern bietet sich für das Projekt sogar ein „herausragendes Potenzial“. Zu diesem Schluss kommen Fachleute vom Dortmunder Büro Planungssocietät, die eine Konzeptstudie zu dem Schnellweg erstellt haben. Nach Vorstellungen des Regionalverbands Ruhr (RVR) soll die ausgebaute Fahrradroute bis zum Jahr 2020 Duisburg und Hamm miteinander verbinden und die A 40 beim Pendlerverkehr spürbar entlasten.
Je nach Trasse kommt man auf eine Gesamtlänge von 85 oder 100 Kilometern. Ein Haken: Die Studie macht noch keine Aussagen zur Verfügbarkeit von Grundstücken, die im östlichen Ruhrgebiet ein Problem sein könnte. Bis dato sind auf Essener Stadtgebiet erst fünf Kilometer der angedachten Radroute ausgebaut, für den Weiterbau nach Duisburg gibt es eine politische Willensbekundung, der Weiterbau nach Osten ist noch völlig offen.
Windfänge sorgen für Rückenwind
Sicher ist: Der Radschnellweg wird nicht billig. Die Dortmunder Experten haben Gesamtkosten von etwa 100 Millionen Euro errechnet, also eine Million Euro pro Kilometer oder etwas mehr. Eine Autobahn freilich kostet das 5- bis 7-Fache – und wenn Brücken im Spiel sind, noch mehr.
Der Radweg soll fünf Meter breit sein, durchgängig asphaltiert, mitunter könnten Windfänge für Rückenwind sorgen. Der Weg würde - da ist die Studie ganz deutlich - das Radfahren im Ruhrgebiet sehr viel attraktiver machen. Beispielsweise würde sich die Fahrtzeit von Mülheim Hauptbahnhof bis Duisburg Abzweig Uni von jetzt 41 auf 20 oder sogar 16 Minuten verkürzen.
„Die Studie zeigt, dass der Radschnellweg mehr ist als eine Vision, er ist machbar“, so RVR-Planungschef Martin Tönnes. Das Papier soll im März den Verbandsgremien vorgestellt werden und Grundlage sein für eine viel detaillierte, etwa 400 000 Euro teure Machbarkeitstudie. Für diese will der RVR Bundesmittel beantragen.