Essen. Nach einem äußerst milden Jahresbeginn kommt nun ein sibirisches Hoch auf NRW zu. Temperaturen von bis zu minus zehn Grad werden erwartet. Ein Verkehrschaos wird es wohl dennoch nicht geben. Worauf Sie jetzt achten müssen.

Minus sieben Grad am Tag, bis zu minus zehn Grad nachts - ein sibirisches Hoch bringt zum Start des Februars knackig-kaltes Winterwetter auch nach NRW. Der voraussichtlich kälteste Tag wird mit minus zehn Grad am Morgen der kommende Freitag.

Eigentlich sind die Temperaturen für die Jahreszeit normal - doch für viele kommt der anstehende Wintereinbruch dennoch überraschend. "Momentan machen wir uns keine Sorgen, dass es zu einem Verkehrchaos kommen könnte", meint Bernd Löchter von Straßen.NRW. Trotzdem sollten Autofahrer jetzt besonders vorsichtig sein.

Die Winter 2009 waren 2010 verhältnismäßig hart. Viele Städte hatten nicht ausreichend Streusalz gelagert, die Kälte fraß Schlaglöcher in Straßen und Autobahnen und viele Leute stürzten regelmäßig über spiegelglatte Bürgersteige. Bei Straßen.NRW hat man vorgesorgt: " Unsere Lager sind voll. Wir haben eine Streusalz-Reserve von über 65.000 Tonnen. Solche Dimension hatten wir früher nicht. Wir möchten das Lager auf 100.000 Tonnen Streusalz aufstocken," berichtet Löchter. Offensichtlich hat man aus dem Winter-Chaos der letzten Jahre gelernt. Dass das Streusalz im Lager liegt und deswegen noch in großen Mengen vorhanden ist, liegt natürlich auch an den milden November- und Dezemberwochen.

Autofahrer sollen besonders vorsichtig fahren

"Trotzdem raten wir den Autofahrern zu besonderer Vorsicht. Besonders auf Brücken kann sich schnell Glätte bilden, weil die kalte Luft dort von allen Seiten kommt. Man kann nur immer wieder betonen: Die Autofahrer sollten etwas früher losfahren als sonst, dann kommt es auch nicht zu Stress." Schwierig werde es nur dann, wenn zu der Kälte extremer Niederschlag käme.

Derzeit sei dies jedoch nicht zu erwarten, weiß Meteorologe Jürgen Weiß vom Wetterdienst Meteomedia. In den nächsten Tagen soll es trocken bleiben. "Für einen durchschnittlichen Winter sind diese Temperaturen völlig normal". Nur der kalte Wind, der in den nächsten Tagen auftreten kann, könne unangenehm werden. Bisher erwarten die Meteorologen aber trockene Kälte, die für Autofahrer erstmal nicht gefährlich ist.

Auch für die Natur hat der Wetterwechsel Folgen. Dramatisch sind diese laut BUND NRW allerdings nicht. "Natürlich beobachten wir, dass viele Singvögel aufgrund des milden Winters nicht mehr in den Süden fliegen. Für sie kann diese Kälte schon hart werden. Aber dieser Winter ist nicht abnormal", sagt Sprecher Dirk Jansen. "Bei extremer Kälte kann es sein, dass der Eisvogel keine Nahrung mehr findet. Aber momentan sehen wir diese Gefahr nicht."

Schädlingslarven überstehen den Wintereinbruch wohl

Wer seinen Garten noch nicht winterfest gemacht hat, der sollte nun alle empfindlichen Kübelpflanzen in die Wohnung stellen und mulchen. "Krokusse, die jetzt schon blühen, könnten natürlich eingehen", meint Jansen. Aber auch hier gebe es keinen Grund zur Panik.

Bei einem milden Winter überleben viele Schädlingslarven wie die von Mücken oder Wespen. "Abgesehen von den kalten Wintern in den Jahren 2009 und 2009 hatten wir aufgrund sehr milder Temperaturen im Winter viele Wespen im Sommer. Die Königinnen sind bei wärmeren Wintern weniger Stress ausgesetzt, deshalb gibt es dann auch mehr Larven." Dass die kurzzeitige Kälte nun allen Schädlingslarven den Garaus machen könnte, glaubt Jansen nicht: "Schädlingslarven sind meist extrem winterfest", weiß er.

Eisige Kälte in Bayern und Thüringen

Wegen der frostigen Temperaturen bereitet sich die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung auf das Zufrieren der Wasserwege vor. Für den Mittelland- und Elbe-Seitenkanal stünden derzeit fünf Eisbrecher in Bereitschaft, sagte eine Sprecherin der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Mitte. Ab Mittwoch soll wegen der weiter sinkenden Temperaturen täglich die Eislage der Wasserwege kontrolliert werden.

In der zweiten Wochenhälfte wird es überall in Deutschland noch kälter. Von der Ostseeküste über die Mittelgebirge bis nach Bayern lägen die Temperaturen dann deutlich unter minus zehn Grad. Bis voraussichtlich Mitte Februar soll die Kälte bleiben - eine genaue Prognose werden die Wetterexperten aber erst in den nächsten Tagen abgeben. Am kältesten werde es mit bis zu minus 20 Grad im Nordosten Thüringens und in Bayern. (mit Material von dapd)

Erste Spuren des Winters

Foto: Sebastian Konopka
Foto: Sebastian Konopka © WAZ FotoPool
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