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Erstmals in diesem Winter soll es an diesem Dienstag auch in den Niederungen in NRW schneien. In Rheinland, Ruhrgebiet und Münsterland wird die Landschaft am Morgen weiß aussehen, teilte der Wetterdienst Meteomedia am Montagnachmittag auf Anfrage mit. Im Berufsverkehr sollte man sich daher auf den einen oder anderen Stau mehr einstellen. Doch der Schnee dürfte nicht lange liegen bleiben: "Im Laufe des Morgens wird es schon wieder wärmer", sagt Meteorologe Jürgen Weiß: Aus dem Schneefall wird dann Regen.
Auch für die nächsten Tage sind die Aussichten eher regnerisch. Für Mittwoch und Donnerstag sagt man bei Meteomedia Temperaturen von 5 Grand Celsius voraus, am Freitag könnten es sogar acht Grad werden. Heiligabend wird der Trend fortgesetzt: "Weiße Weihnachten werden wir wohl nur in Höhenlagen haben", meint Jürgen Weiß. Die Schneefallgrenze setzt Weiß für die kommenden Tage bei 500 Metern an.
Das Jahr 2011 war eines der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
Nach dem kühlen "Ausreißer 2010 setzt 2011 den Trend zu warmer Jahre wieder fort. "Es liegt in jedem Fall unter den Top Ten seit dem Aufzeichnungsbeginn 1881 für die Temperatur", sagte Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Mit momentan durchschnittlich 9,5 Grad liege 2011 knapp anderthalb Grad über dem langjährigen Mittel und stehe derzeit auf Platz sieben der wärmsten Jahre. Alle Monate mit Ausnahme des Julis waren den Angaben zufolge zu warm ausgefallen.
"Damit reiht sich das Jahr wieder in das ein, was man gemeinhin unter Klimawandel versteht", sagte der Meteorologe in Offenbach. Von 1997 bis 2009 hatten alle Jahre deutlich über dem 30-jährigen Mittelwert von 8,2 Grad gelegen. Erst 2010 war es mit 7,8 Grad etwas zu kühl gewesen.
"Es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen", bilanzierte Lux. Auf den sonnenscheinreichsten Frühling seit Beginn der Aufzeichnungen vor 60 Jahren und einem extrem warmen April sei ein oft enttäuschender Sommer gefolgt. Dafür habe der Herbst mit anhaltenden Hochdrucklagen verwöhnt.
Viel Sonne, nur nicht im Sommer
Die Sonne meinte es 2011 besonders gut mit den Deutschen. Auf der Liste der sonnigsten Jahre könnte es auf Platz drei kommen, wie Lux sagte. "Wir rechnen mit durchschnittlich 1850 Stunden. Das wären 20 Prozent mehr als im Mittel." Mehr Sonnenschein gab es nur 2003 und 1989.
Die Kehrseite des Sonnenscheins bekamen vor allem die Landwirte zu spüren. Extrem trocken war es laut Lux im März, April und November: "In einigen Gebieten ist gar kein Regen gefallen." Der November war, wie bereits vor einigen Wochen mitgeteilt wurde, mit rund drei Litern Niederschlag pro Quadratmeter gar der trockenste Monat überhaupt seit 1881. Dafür kehrte pünktlich in der ersten Dezemberwoche der Regen zurück. "Der Übergang war schlagartig", sagte Lux.
Insgesamt geizte dieses Jahr mit Niederschlag, einen Platz unter den zehn trockensten Jahren wird dem DWD-Experten zufolge aber nicht erreicht werden. "Am Ende wird es schätzungsweise ungefähr zehn Prozent unter dem Jahressoll von etwa 800 Litern pro Quadratmeter liegen." (dae/WE/mit dapd)