Bielefeld. Erstmals steht in der Westfälischen Landeskirche eine Frau an der Spitze: Die Landessynode hat am Mittwoch Annette Kurschus mit 143 von 182 Stimmen zur neuen Präses gewählt. Die 48-jährige bisherige Superintendentin des Kirchenkreises Siegen folgt auf Präses Alfred Buß, der in den Ruhestand geht.
Die Evangelische Kirche von Westfalen wird künftig von einer Frau geführt. Die Westfälische Landessynode in Bielefeld wählte die bisherige Superintendentin des Kirchenkreises Siegen, Annette Kurschus, am Mittwoch zur neuen Präses, wie das Landeskirchenamt mitteilte. Die 48-Jährige wird damit Nachfolgerin von Präses Alfred Buß, der nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand geht.
Bei der Wahl konnte Kurschus 143 der 182 abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Ihre Gegenkandidatin, die leitende Pfarrerin der Westfälischen Frauenhilfe, Angelika Weigt-Blätgen, erhielt 27 Stimmen. Kurschus sagte, sie sei nun "froh, dass die sieben Monate der Kandidatur vorbei" seien. Es sei eine "anstrengende, aufregende Zeit" gewesen. Ihrer Konkurrentin dankte sie für die gemeinsam gut durchgestandene Zeit.
Amtseinführung am 4. März 2012
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, beglückwünschte Kurschus zu ihrer Wahl. In Schneiders Glückwunschschreiben an Buß' Nachfolgerin heißt es nach Angaben der EKD, das Amt des Präses sei gewiss nicht ohne Konfliktpotenzial. "In vielen Fragen wird Ihr Urteil gefordert sein und in manchen politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Diskussionen werden Sie sich zu Wort melden." Durch ihren bisherigen Dienst als Superintendentin bringe Kurschus für die bevorstehenden Aufgaben aber zahlreiche Erfahrungen mit.
In ihr neues Amt soll die 48-Jährige am 4. März 2012 eingeführt werden. (dapd)