Essen/Düsseldorf. Der Sturm „Antonia“ hat in NRW Spuren hinterlassen. Auch der Bahnverkehr ist betroffen. Die Fernverkehr in NRW ist langsam wieder angelaufen.
Durch das Sturmtief „Antonia“ sind in Nordrhein-Westfalen Hausdächer, Autos und eine Busoberleitung zerstört worden. In Herdecke südlich von Dortmund flog das Dach eines Mehrfamilienhauses davon und landete auf einem anderen Dach, wie die Feuerwehr am Montagmorgen mitteilte. Auch das zweite Dach wurde demnach massiv beschädigt, es entstand erheblicher Sachschaden. Verletzt wurde dabei niemand, wie es hieß.
In Solingen fiel ein Baum auf eine Busoberleitung, dadurch wurden etwa 200 Meter der Leitung abgerissen, wie die Polizei bestätigte. Die Strecke könne deswegen für Busse möglicherweise für Tage nicht befahrbar sein. In Dortmund repariert die Bahn eine Oberleitung am Signal-Iduna-Park. Die Linien RB 52, RB 53, RE 57 und RB 59 sind bis auf weiteres eingestellt, schrieb die Bahn gegen 5 Uhr auf Twitter.
Sturm Antonia in NRW: Einzelne Bahnlinien fahren
Vielerorts kippten Bäume infolge des Sturms um. Dabei seien Autodächer beschädigt worden. Insgesamt hat das Sturmtief „Antonia“ im Land jedoch deutlich weniger Schäden angerichtet als befürchtet.
In NRW hatte die Deutsche Bahn den Regionalverkehr am Sonntagabend vorübergehend eingestellt. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, betonte eine Bahn-Sprecherin am Sonntag. Rund 2000 Einsatzkräfte seien rund um die Uhr im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren. Das Zugangebot solle Schritt für Schritt hochgefahren werden.
Die Deutsche Bahn führt am Montagmorgen Erkundungsfahrten durch. Einige Linien konnten zum Betriebsbeginn ihre Fahrten aufnehmen. Fahrgäste sollten sich daher frühzeitig auf bahn.de oder zuginfo.nrw über ihre Fahrt informieren. Ersatzverkehr könne nicht sichergestellt werden. „Wir empfehlen deshalb dringend, nicht unbedingt notwendige Fahrten zu verschieben“, so die Deutsche Bahn. Mit Verspätungen und Ausfällen müsse mindestens bis Montag Nachmittag gerechnet werden.
Erhebliche Probleme im Fernverkehr noch am Sonntag
Im Fernverkehr gab es vor allem im Norden Deutschlands am Sonntag noch erhebliche Probleme. Der Regionalverkehr konnte nach Angaben der Bahn hingegen auf den meisten betroffene Strecken wieder aufgenommen werden. Auch im Fernverkehr seien einzelne ICE-Züge zwischen Berlin über Hannover nach Nordrhein-Westfalen unterwegs.
„Die Prognose für den Sonntag und auch den Montag bleibt schwierig“, sagte DB-Sprecher Achim Stauß. „Die Schäden an der Bahninfrastruktur sind massiv“, erklärte er. „Unsere Räumtrupps arbeiten quasi an der Belastungsgrenze.“ Allein Hunderte umgestürzte oder beschädigte Oberleitungsmasten müssen nach Bahnangaben erneuert werden. Am Freitag war der Regionalverkehr in NRW ab 14 Uhr komplett eingestellt worden. Viele Pendler und Reisende waren an den Bahnhöfen gestrandet.
Deutsche Bahn weitet Kulanzregeln für Zugausfälle aus
Die DB habe die Kulanzregeln nochmals ausgeweitet, sagte Stauß auch. Alle Fahrgäste, die ihre für den Zeitraum vom 17. bis 21. Februar geplante Reise aufgrund der anhaltenden Sturmperiode verschieben möchten oder müssen, können ihr bereits gebuchtes Ticket für den Fernverkehr nach Bahnangaben bis einschließlich 28. Februar entweder flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren. Die Zugbindung bei Sparpreisen und Super-Sparpreisen sei aufgehoben.
(mit dpa)
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