Essen. . Direktor des Zentrums für Notfallmedizin Essen: Priorisierung bei schweren Fällen ist die Regel. Trotz Pandemie sind genügend Ressourcen da.

Eigentlich findet Triage "jeden Tag in der Medizin statt“: Der das sagt, ist Direktor des Zentrums für Notfallmedizin in Essen, Professor Clemens Kill. Seiner Erfahrung nach ist die Priorisierung von Patienten bei der Behandlung schwerer Fälle ein „Regelvorgang“.

In unserem Corona-Vidotalk „19 – die Chefvisite“ berichtet Kill, dass aufgrund der Belastung durch die Pandmie in den Intensivstationen bereits jetzt planbare Operationen verschoben würden. Doch er betont auch: „Es geht dabei nicht um Leben und Tod“, betont er. Bei guter Planung verfüge das deutsche Gesundheitssystem auch in der vierten Welle über genug Kapazitäten, ist Kill überzeugt: „Ich habe keine Angst vor Weihnachten“, sagt er vor dem Hintergrund der Diskussion einer möglichen Überlastung der Intensivmedizin über die Feiertage.

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Zugleich warnt der Arzt, eine Debatte über die nachrangige Versorgung schwersterkrankter Ungeimpfter loszutreten: „Ganz klar: Die Schuldfrage wird bei der Behandlung nicht gestellt“, so Kill. Ansonsten müsste mit Blick beispielsweise auf Raucher die Frage gestellt werden, „welche Verhaltensmuster sind denn erlaubt?“

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Coronapandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

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