Essen. Wie sieht es bei der Sommerhitze mit der Qualität des Wassers in Naturbädern und in Badeseen aus? Wir haben einmal nachgefragt.

Das Naturbad in Mülheim-Styrum musste ausgerechnet bei bestem Badewetter schließen, weil das Wasser kippen könnte. Das Freibad Wolfssee in Duisburg ist wegen eines Problems mit Blaualgen geschlossen. Beim beliebten Silbersee II in Haltern gibt es hingegen keine Probleme bei der Hitze.

Von „sehr guter Wasserqualität“ spricht Geschäftsführer Eberhard Geisler. Es gebe laufend Gewässeruntersuchungen. Ohnehin habe der Silbersee noch nie wegen Problemen mit den Wasser schließen müssen.

Silbersee ist ein junger Baggersee

Eberhard Geisler erklärt warum: „Der Silbersee ist ein junger Baggersee. Das Grundwasser kann noch leicht hindurchströmen.“ Auch die ansässigen Quarzwerke würden Wasser eingeben und zurückspülen. Es ist genug frisches Wasser vorhanden, das für eine gute Sauerstoffsättigung sorgt.

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Zudem gebe es drumherum nur Wälder, aber keine Landwirtschaft, die Nitrate und Dünger verwendet. 6000 bis 8000 Badegäste, zu Spitzenzeiten wie derzeit gar bis zu 10.000 Menschen kann der Silbersee gut verkraften, da er mit einer Wasserfläche von 65.000 Quadratmetern und einer Tiefe bis zu 45 Metern groß genug ist, so Geisler.

„Ausgezeichnete“ Qualität in Talsperren

Bei den Badebereichen an Bigge-, Henne-, Möhne-, Lister- und Sorpetalsperre sieht es ebenfalls gut aus. Laut einer Mitteilung des zuständigen Ruhrverbands von Ende Juni bescheinigte das NRW-Umweltministerium den Badestellen des Ruhrverbands eine „ausgezeichnete“ und somit die höchste Badewasserqualität. Diese Aussage von vor vier Wochen sei auch Ende Juli noch gültig, so Britta Balt, Pressesprecherin des Ruhrverbands.

Oliver Kewald, Badebetriebsleiter des Naturbads Hallenberg im Hochsauerlandkreis hat auch nur „Positives“ zu berichten und spricht trotz enorm hoher Temperaturen von einer „top“ Wassserqualität in dem mit zehn Jahren noch recht jungen Naturbad. Es gebe keine Trübung und keine Algen, die Auslastung der Filteranlage liege derzeit erst bei knapp 70 Prozent.

Die Wände des Naturbads Hallenberg werden geputzt

Zudem schrubbe man morgens die Wände des Schwimmerbeckens, damit Algen gar nicht erst entstehen. Im Schnitt verzeichnet das eher kleine Bad bei gutem Wetter um die 500 Besucher täglich. Doch an dem extrem heißen Donnerstag diese Woche seien es knapp 800 gewesen.

Ab einer Wassertemperatur von 25 Grad muss Frischwasser zugeführt werden, erklärt Oliver Kewald. Das Wasser komme eigentlich aus der nahegelegenen Nuhne. Die ist derzeit jedoch trocken, so würden die Stadtwerke einspringen. Das ist allerdings noch nicht nötig, da die Temperatur derzeit bei 23 Grad liegt, so Kewald.

Feuerwehrschläuche im Naturbad Veischedetal

„Top“ vermeldet auch Ursula Steinhanses, Pächterin des Naturbades Veischedetal in Lennestadt im Sauerland. Seit 2003 werde das Bad als Naturfreibad betrieben, und das Wasser sei bisher noch nie gekippt. „Noch“, betont Ursula Steinhanses, denn das könne recht schnell passieren. Nachts werden Feuerwehrschläuche in den Schwimmbereich gelegt, die zusätzlich Wasser ins Becken pumpen und so für ausreichend Bewegung sorgen.

Der Diemelsee erstreckt sich vom Hochsauerland bis nach Nordhessen. Hier heißt es trotz der hohen Temperaturen „Baden okay“. Mit Algen gibt es keine Probleme. Der Diemelsee ist eine Talsperre mit teils sehr tiefen Bereichen. Das Wasser sei ständig in Bewegung, erklärt Manuela Fröhling von der Touristen-Information Diemelsee. Zudem liege die Talsperre sehr hoch - 381 bis 482 Meter über dem Meeresspiegel, je nachdem, wo man stehe. Daher sei der See immer ein bis zwei Grad kälter als beispielsweise der nur 20 Kilometer entfernte Edersee.

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Am Niederrhein gibt es bisher ebenfalls keine Probleme. So berichtet etwa der Betreiber des Strandbades am Wisseler See in Kalkar, dass die Wasserqualität nicht unter der Hitze gelitten habe. Auch im vereinseigenen Naturschwimmbad des SV Budbergs (bei Rheinberg) sei alles in Ordnung, teilte der Verein auf Anfrage mit.

Noch ein Blaualgenbefall in Duisburg-Homberg

Das gilt ebenso für das Naturfreibad „Bettenkamper Meer“ in Moers. „Es gibt bei uns keine Schwierigkeiten mit der Wasserqualität“, sagt Axel Sandhofen, stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Freundeskreis“, der das urige Schwimmbad betreibt. „Wir haben ein fließendes Gewässer und es wird zudem Grundwasser zugeführt“, so Sandhofen. Mit rund 23 Grad Wassertemperatur sei das Wasser aber für Bettenkamper Verhältnisse ziemlich warm.

Einen weiteren Blaualgenbefall zusätzlich zum Wolfssee gibt es hingegen im Duisburger Westen. Im Stadtteil Homberg ist der Uettelsheimer See betroffen, der allerdings nicht als Badesee zugelassen ist und in dem nicht geschwommen werden darf. Die Stadt Duisburg warnt davor, dass auch Hunde dort nicht schwimmen sollten.

Für den nahe gelegenen Toeppersee mit seinem Freibad konnte die Stadt eine Entwarnung vermelden: Dort wurden bisher keine Blaualgen gesichtet. Die Betreiber wurden jedoch darauf hingewiesen, verstärkt auf die Blaualgen-Problematik zu achten. Die Bakterien treten besonders in Hitzeperioden auf.

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