Essen. . Eine Brieffreundschaft mit einem Gefangenen? Möglich macht das eine Internetseite. Dort können Inhaftierte eine Kontaktanzeige schalten.
Hinter Gittern sind Menschen, die Verbrechen begangen haben. Oft verlieren Inhaftierte in dieser Zeit ihr gesamtes Umfeld. Ein Weg gegen die Einsamkeit in der Zelle sind Brieffreundschaften. So beginnen Sie einen Briefwechsel mit Häftlingen:
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Wer eine Brieffreundschaft mit einem Häftling sucht, findet auf der Internetseite Jail-Mail etwa 500 Inserate von Inhaftierten aus ganz Deutschland – auch aus Anstalten des Ruhrgebiets, wie etwa Essen, Bochum oder Schwerte. Mit kurzen Texten und einem Bild stellen sich die Gefangenen vor. Manche sind über 60, der jüngste 18 Jahre alt.
Brieffreundschaft mit Häftling: Wie entsteht der Kontakt?
Der Erstkontakt kann über ein Formular aufgenommen werden, das von der Gründerin der Internetseite ausgedruckt und per Brief an den Inhaftierten weitergeleitet wird. Der weitere Briefkontakt geht dann direkt über die Briefpartner.
Das Interesse an einer Brieffreundschaft mit einem Häftling ist groß: „Im Monat erhalte ich etwa 250 Erstkontaktanfragen“, sagt Betreiberin Erna Höhenberger.
Wer liest beim Briefverkehr mit?
Um einer intensiven Freundschaft per Brief gerecht zu werden, können maximal fünf Kontaktwünsche auf einmal für verschiedene Gefangene versendet werden.
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Jedoch solle den Häftlingen auch die Zeit gelassen werden, zu antworten. Das könne mehr als zwei Wochen dauern, da der Briefverkehr im Strafvollzug der Kontrolle unterliegt und von einem Wärter vorab gelesen wird.
Was darf Briefen beigelegt werden?
Zwei Dinge sind in Briefumschlägen tabu: Gegenstände und Geld. Was jedoch zum Beispiel beigelegt werden darf, ist eine Briefmarke für den Antwortbrief. Die Häftlinge müssen die 70 Cent für eine Briefmarke mit ihrem Lohn in der Haft bezahlen. Es dürfen auch nur herkömmliche Briefumschläge und keine gefütterten verwendet werden.