Essen. Wer eine Kippe auf die Straße schnippt, den erwartet ein Bußgeld. Dabei greifen manche Städte den Missetätern ordentlich in die Tasche.

Mal eben den Zigarettenstummel auf die Straße schnippen - ein bekanntes Bild in vielen Kommunen. Und ein großes Problem für die Entsorger: Laut Weltgesundheitsorganisation WHO machen Zigarettenstummel rund 30 bis 40 Prozent des Abfalls aus, der bei Aufräumaktionen in Städten und Küstengewässern anfällt.

Bußgeld: Stadt Essen gehört zu Spitzenreitern

Wer vom Ordnungsamt erwischt wird, den erwartet ein Bußgeld. Das Touristikunternehmen FTI hat für eine Statistik bei den Ordnungsämtern der 15 größten deutschen Städte nachgefragt und festgestellt: Bei der Höhe des Bußgeldes gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Städten. So werden etwa in Köln 35 Euro fällig, während die Düsseldorfer mit 10 Euro davonkommen.

Besonders teuer wird eine weggeschnippte Zigarette in Essen: Hier werden 25 Euro Bußgeld fällig, zuzüglich 28,50 Euro Verwaltungsgebühr. In Duisburg und Bochum kostet die illegal entsorgte Kippe 20 Euro, in Dortmund 15 Euro. In Recklinghausen werden 10 Euro Verwarngeld fällig.

Spielraum beim Bußgeld

Aber Achtung: "Es handelt sich hier immer um Richtwerte", so ein Sprecher der Stadt Bochum. Demnach könne sich das Bußgeld im Einzelfall erhöhen, etwa wenn sich der Betroffene uneinsichtig zeigt oder die Entsorgung der Kippe teuer wird. In diesem Fall wären etwa in Recklinghausen auch Bußgelder von 50 Euro bis 1000 Euro möglich. Dies käme aber selten vor, wie die Stadt auf Anfrage ergänzt.

Zum konsequenten Durchsetzen der sauberen Zigaretten-Entsorgung bräuchten die Städte zudem ein Heer an Kontrolleuren. Dies sei schlicht nicht zu leisten, betont etwa die Stadt Bochum. "Das ist vergleichbar mit Park-Verstößen, auch hier können wir nicht jeden Fall ermitteln."

Auch die Stadt Gelsenkirchen erklärt auf Anfrage, dass es nicht gezielte Kontrollen gäbe. Die Stadt arbeite aber mit "Müll-Detektiven" zusammen, die etwa gegen die Verursacher von illegalen Sperrmüll vorgehen. In Mülheim geht der "City-Dienst" auf Streife, der auf Verstöße jeglicher Art reagiert - vom Wegwerfen einer Zigarette bis zur Notdurft, die in der Öffentlichkeit verrichtet wird.