An Rhein und Ruhr. . Die Polizei in Nordrhein-Westfalen verstärkt ihre Präventionsbemühungen, um Wohnungseinbrüchen auch in den dunklen Jahreszeiten vorzubeugen. Fallzahlen rückläufig.
Herbst und Winter sind „dunkle Jahreszeiten“ – gut für Einbrecher. Die Polizei in Duisburg meldete jüngst gleich sieben Einbrüche an einem Tag, dort und anderswo scheint die Saison wieder begonnen zu haben: Die Polizei in Nordrhein-Westfalen rüstet sich.
Innenminister Ralf Jäger (SPD) teilte jetzt mit, dass ab sofort alle 47 Polizeibehörden in NRW „Präventionsteams“ in Wohngegenden schicken, die von Einbrüchen besonders betroffen sind. Zudem soll es dort häufigere Streifen geben. Ebenfalls geplant: Ab dem 24. Oktober gibt es wieder eine landesweite „Riegel vor“-Aktionswoche, bei der Polizeibeamte Tipps geben, wie man Wohnung oder Haus schützen kann.
Mit Opfern und Nachbarn im Gespräch
Die Präventionsteams - bestehend aus einem Bezirksbeamten und einem Einbruchschutzberater – sollen mit Opfern, aber auch mit Nachbarn ins Gespräch kommen. Sie sollen z.B. für technische Sicherungen werben, aber auch insgesamt sensibilisieren. In Bonn, Mönchengladbach, Dortmund und Gütersloh waren solche Teams in den vergangenen Wochen schon unterwegs. Die Erfahrungen waren offenbar gut. „Die Menschen schätzen es, wenn die Polizei sich persönlich kümmert und auf sie zugeht“, meinte Jäger.
NRW-weit waren die Einbruchszahlen zuletzt deutlich zurückgegangen. Für September etwa registrierte die Polizei insgesamt 2478 Wohnungseinbrüche (davon 1192 Versuche). Genau ein Jahr zuvor waren es 3633 Fälle gewesen (Versuche: 1694). Die Aufklärungsquote stieg etwas auf jetzt 21,11%. Ein Sprecher von Minister Jäger verwies gestern gegenüber der NRZ darauf, dass der rückläufige Trend bei den Einbruchszahlen schon seit mehreren Monaten anhalte. Er betonte aber, dass man sich auf dieser Entwicklung nicht ausruhen wolle. Die Zahlen sind immer noch auf einem hohen Niveau.
Beobachtungen melden
Eine Sprecherin des Landeskriminalamtes sagte: „Das A & O beim Einbruchschutz ist eine funktionierende Nachbarschaft, in der man aufeinander achtet. Damit ist viel gewonnen.“ Wer ist fremd im Viertel? Wer kundschaftet offenbar Häuser aus? Bürger, so die Sprecherin, sollten verdächtige Beobachtungen unter „110“ der Polizei melden – lieber einmal zu viel als zu wenig.