Essen. Zwischen den Fernbus-Unternehmen gibt es einen großen Wettbewerb. Wie sieht es mit der Sicherheit auf den Straßen aus? Der NRW-Arbeitsminister lässt 37 Unternehmen überprüfen.

Die meisten Fahrer von Fernbussen in NRW halten die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten ein. Allerdings gibt es auch schwarze Schafe unter den 37 Unternehmen in NRW, die für die großen Fernbuslinien-Betreiber arbeiten. Nur zwei der Firmen, die über mehrere Wochen vom Arbeitsministerium überprüft wurden, hätten keine Mängel aufgewiesen, sagte Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (SPD) am Donnerstag in Düsseldorf. Bei rund 37 500 Fahrten seien 1215 Verstöße festgestellt worden. Knapp die Hälfte aller Fehltritte ging auf das Konto von drei der kontrollierten Betriebe. Sechs Bußgeldverfahren seien eingeleitet worden, sagte der Minister.

Das Geschäft mit Fernbussen boomt

Am häufigsten missachteten die Fahrer ihre Pausenzeiten, insgesamt 445 Mal. Teilweise seien Pausen aber auch nur um wenige Minuten zu kurz gewesen oder zu spät eingelegt worden. In jedem fünften Fall arbeiteten die Busfahrer mehr als die erlaubten zehn Stunden pro Tag. Auch ist es verboten, häufiger als dreimal pro Woche weniger als elf Stunden Pause zwischen zwei Fahrten einzulegen - dieses Vergehen machte gut zehn Prozent der Verstöße aus.

Seit der Liberalisierung des Marktes 2013 boomt das Geschäft mit Fernbusreisen. Viele Anbieter werben mit Niedrigpreisen um Fahrgäste. Inzwischen sortiert sich die Branche allerdings: Marktführer Flixbus kommt zusammen mit dem übernommenen Postbus auf rund 80 Prozent Marktanteil. Schmeltzer warnte: "Der Wettbewerb darf nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmenden ausgetragen werden." Deshalb werde man die Branche im Auge behalten. Es gebe keine Toleranz für Verstöße: "Die Busse transportieren Menschenleben und keine Pappkartons." (dpa)