Kreis Gütersloh/Kreis Paderborn. . Ein Wolf ist im ostwestfälischen Rietberg gesichtet worden. Das NRW-Umweltministerium bestätigte die Sichtung. Vermutlich ist es dasselbe Tier, das am Osterwochenende im Kreis Lippe Ziegen gerissen hatte.

Man sitzt sonntagmorgens auf der Terrasse, blickt beim Frühstück auf Felder und Wiesen und sieht – einen Wolf. So ist es einer Frau am Wochenende im ostwestfälischen Rietberg ergangen. Ihrem herbeigerufenen Sohn (24) gelang es, das Tier mit dem Auto zu verfolgen und zu filmen. Experten haben das 20-sekündige Video begutachtet und sind sicher: Es ist es tatsächlich ein Wolf, ein Jungtier, vielleicht ein oder zwei Jahre alt. Das NRW-Umweltministerium bestätigte die Sichtung am Montag. Es wurden auch Trittspuren gesichert.

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Es ist der nunmehr fünfte bestätigte Wolfsnachweis für NRW seit dem Jahr 2009. Gut möglich, dass es sich um den Wolf handelt, der am Osterwochenende im Kreis Lippe Ziegen gerissen hatte. Sehr gut möglich auch, dass dasselbe Tier noch mal gesichtet wurde. Aus Delbrück-Westenholz (keine 10 Kilometer von Rietberg entfernt) wurde ebenfalls am Wochenende ein Foto bekannt, dass einen mutmaßlichen Wolf von hinten zeigt. Allerdings sind in dem Fall die Experten nicht 100%-ig sicher, dass es einer ist.

Während man sich bei der Familie in Rietberg wundert, dass das Raubtier Wohnhäusern nahekam und sich auf offenem Feld filmen ließ, zeigt das Video laut Umweltministerium deutlich, dass der Wolf Angst habe und das Weite suche. Laut Fachleuten sind Wölfe für Menschen ungefährlich. Wer einen sieht, soll ruhigbleiben, das Tier ansprechen, in die Hände klatschen.