Frostige Temperaturen bleiben NRW erhalten - Viele Unfälle
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Essen. Lange ließ er auf sich warten, nun hat der Winter NRW erreicht. Experten erwarten, dass die Woche frostig wird. Auf den Straßen gab es viele Unfälle.
Frostige Temperaturen werden noch mehrere Tage anhalten
Viel Schneefall sei jedoch nicht mehr zu erwarten
Zahlreiche Unfälle am Wochenende wegen schneeglatter Straßen
Frost, Glatteis und mancherorts sogar ein bisschen Schnee: Der Winter hat NRW erreicht - und wird uns nach Prognosen von Fachleuten erst einmal erhalten bleiben. Bis zum Ende der Woche sei mit Dauerfrost zu rechnen, sagt Claudia Seibert, Meteorologin bei der Meteogroup. Ob es zum Wochenende tatsächlich milder werde, wie es in einigen Prognosen geheißen hatte, stehe noch nicht fest.
Zunächst bleibt es auf jeden Fall kalt: Nachts sollen die Temperaturen auch in den tendenziell wärmeren Großstädten unter den Gefrierpunkt fallen, im Bergland seien schon -15 Grad gemessen worden, sagt Seibert. Und auch tagsüber werde das Thermometer in den kommenden Tagen nicht mehr als 1 oder 2 Grad plus anzeigen.
Viel Hoffnung auf Schnee macht Seibert nicht: In der Nacht zu Mittwoch könne es vereinzelt noch einmal Schneefälle geben, "aber große Mengen werden das nicht".
Viele Glatteisunfälle in NRW
Die winterlichen Straßenverhältnisse haben Wochenende in Nordrhein-Westfalen zu zahlreichen Verkehrsunfällen geführt. Auf der A4 bei Bergneustadt wurden am Samstagabend bei einem schweren Glatteis-Unfall auf einer Talbrücke vier Menschen lebensgefährlich verletzt. Auch sonst kamen auf schnee- oder eisglatten Straßen vor allem in Ostwestfalen-Lippe, aber auch in anderen Landesteilen viele Autos ins Rutschen. Dort blieb es jedoch zumeist bei Sachschäden und leichten Blessuren.
Bei dem Unfall auf der A4 war ein Wagen auf eisglatter Fahrbahn gegen einen kurz zuvor an gleicher Stelle verunglückten Kleinwagen geprallt. Dessen Insassen waren gerade ausgestiegen und wurden von ihrem Auto auf die Fahrbahn geschleudert, wie die Kölner Polizei berichtete. Fahrer und Beifahrerin des anderen Autos wurden eingeklemmt. Für die Bergungsarbeiten wurde die Autobahn stundenlang gesperrt.
Im Kreis Düren zählte die Polizei ein Dutzend Unfälle vom frühen Samstagabend bis Sonntagmorgen. Eine Landstraße musste wegen Unbefahrbarkeit vollständig gesperrt werden, bis Streudienste die Glätte auflösten.
Gleich zwei Dutzend Unfälle meldete die Polizei im Kreis Minden-Lübbecke bis Sonntagmorgen. Die Schäden gehen in die Zehntausende, aber nur zwei Menschen wurden leicht verletzt. Grund waren auch hier Schnee- und Eisglätte, in einem Fall kam dann noch Alkohol dazu. Mit Alkohol aufs Glatteis - das ging auch in Hamm nicht gut, wo ein 28-Jähriger nach einem Unfall nicht nur sein Auto, sondern auch seinen Führerschein los war.
Einen Schwerverletzten brachten die Retter in Steinfurt ins Krankenhaus. Der 22-Jährige, der keinen Führerschein hat, war von der glatten Straße in einen Graben gerutscht. Weitere Unfälle, die ebenfalls überwiegend glimpflich verliefen, wurden unter anderem aus dem Bergischen Land gemeldet.
Zwei Drittel der Lifte im Sauerland in Betrieb
Das Wintersportgewerbe im Sauerland hat nach dem ersten großen Schneewochenende eine positive Bilanz gezogen. "Das ist ein gutes Wochenende gewesen", sagte Susanne Schulten von der Wintersport-Arena Sauerland. "Die Skigebiete waren gut besucht, aber nicht übervoll." Trotz mancher Staus bei der Anreise habe es den ganz großen Ansturm nicht gegeben. Auch die Ausflugsziele zum Winterwandern seien sehr gut besucht gewesen.
Am Wochenende liefen mit rund 100 etwa zwei Drittel aller Lifte. Um die 85 Pistenkilometer standen zur Auswahl. Etwa 250 Kilometer Loipen waren gespurt. Die Wintersportler seien unter anderem aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen gekommen. Bis zu 35 Zentimeter Schnee habe auf den Pisten gelegen bei meist sehr guten Bedingungen, sagte Schulten. Auf dem Kahlen Asten (842 Meter) lagen sogar 50 Zentimeter. Die Temperaturen sind inzwischen so kalt, dass die Beschneiungsanlagen durchgehend laufen. "Die Betreiber wollen in den Nächten ausreichend Schneedepots produzieren, um den Rest der Saison zu sichern", sagte Schulten. (dor mit dpa)
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