Essen. Den Motor nicht warm laufen lassen und Vorsicht bei Streusalz, das kann die Bremsen beeinträchtigen. Einige Ratschläge für Autofahrer im Winter.
Temperaturen nahe der Null, erste Schneeflocken und Schneeregen, glatte Straßen: Jetzt zeigt sich der Winter auch im Ruhrgebiet. Weil nicht jeder bei "plötzlichem" Wintereinbruch das Auto einfach stehen lassen kann, sollten Verkehrsteilnehmer noch vorsichtiger sein als sonst. Wir haben acht Tipps zusammengetragen, wie Autofahrer gut durch den Winter kommen.
1) Immer Türschloss-Enteiser parat haben - und nicht im Auto aufbewahren.
Wenn das Fahrzeug nachts im Freien steht, kann es schnell passieren, dass das Türschloss zufriert. Ein Türschlossenteiser ist also sehr sinnvoll; allerdings nur, wenn dieser nicht im Auto aufbewahrt wird. Damit die Scheibenwischblätter nicht an der Scheibe festfrieren, empfiehlt der ADAC abends zugeschnittene Kartons unter die Wischerarme zu klemmen. Sind die Scheibenwischblätter schon angefroren, sollten diese nur sehr vorsichtig gelöst werden, da die Gummilippe sehr empfindlich ist. Selbst kleinste Risse im Gummi, die mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind, können die Wischerblätter unbrauchbar machen.
2) Vor dem Einsteigen das Auto komplett von Schnee und die Scheiben von Eis befreien.
Gefährlich wird es, wenn sich Autofahrer nur ein kleines Guckloch freikratzen. Bei einem Unfall könnte das als Fahrlässigkeit und gerichtlich auch als Mitschuld gewertet werden. Wer ganz sicher gehen möchte, sollte morgens ein paar Minuten mehr einplanen und den Schnee von Dach, Motorhaube und Heckpartie fegen. Auch beide Außenspiegel müssen frei von Schnee und Eis sein. Gleiches gilt für Scheinwerfer, Blinker, Rückleuchten und Nummernschilder. An Radkästen festgefrorene Schnee- und Matschreste können die Lenkung einschränken. Beim Freischaufeln deswegen auch ruhig mal in die Knie gehen.
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3) Mitfahrer vorher nicht einsteigen lassen.
Reicht ja, wenn sich einer draußen die Finger beim Eiskratzen abfriert... Aber wenn sich Mitfahrer vorher schon ins Auto setzen, kann ihr Atem die Scheiben beschlagen. Bei sehr großen Minustemperaturen kann sich sogar von innen ein Eisfilm auf dem Glas bilden. Damit nicht zu viel Feuchtigkeit in den Innenraum gerät, sollte man die Schuhe draußen abklopfen. Und die Scheibe unbedingt vorher reinigen, denn Schmutz bindet Feuchtigkeit.
4) Den Wagen nicht im Stand warmlaufen lassen.
Es ist nicht nur schädlich für die Umwelt und nervt die Nachbarn, sondern verschleißt auch den Motor. Vor allem ist es aber nach Straßenverkehrsordnung (§30, Absatz 1) verboten: "Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind (...) vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen (...)." Stattdessen rät der ADAC dazu, beim Losfahren Heizung und Lüftung auf die höchste Stufe zu stellen. Dabei sollte das Gebläse so ausgerichtet werden, dass die gesamte Luft an die Scheiben strömt, damit diese nicht mehr beschlägt.
5) Klimaanlage einschalten.
Klimaanlagen in Autos sind nicht nur an heißen Sommertagen sinnvoll. Im Winter trocknet die Klimaanlage die feuchte Luft im Innenraum, die Scheiben können so nicht mehr beschlagen. Noch komfortabler ist eine Klimaautomatik. Mit der Einstellung "defrost" werden Gebläse, Temperatur und Luftverteilung optimal geregelt.
6) Auf glatter Fahrbahn notfalls im zweiten Gang anfahren.
Bei einem Wagen mit Schaltgetriebe rät der ADAC bei sehr glatter Fahrbahn am besten im zweiten Gang anzufahren. Das verhindert, dass die Räder durchdrehen. Dabei vorsichtig auf's Gaspedal drücken. Manche Autos mit Automatikgetriebe haben auch ein "Winterprogramm", das den Gang automatisch den winterlichen Fahrbahnverhältnissen anpasst.
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7) Möglichst mit großem Gang und niedrigen Motordrehzahlen fahren.
Grundsätzlich empfiehlt der ADAC bei glatter Straße mit möglichst großem Gang und niedrigen Motordrehzahlen zu fahren. Ruckartiges Fahren bringt die Antriebsräder leicht ins Rutschen, deswegen sollten Autofahrer behutsam schalten. Auch hier gilt: Das Gaspedal sollte entsprechend einfühlsam bedient werden.
8) Ruckartige Lenkbewegungen weitestgehend vermeiden.
Plötzliches Um- und Gegenlenken kann den Wagen aus der Spur bringen. Wenn das Auto doch ausbricht, sollte die Kupplung gedrückt und der Gang herausgenommen werden, dabei schnell, aber gefühlvoll (!) gegenlenken. Lässt sich das Fahrzeug nicht mehr steuern, hilft nur noch die Vollbremsung. Vorsicht auf gestreuten Straßen: Das Streusalz kann nämlich die Reibung zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag beeinflussen und so die Bremswirkung verringern. Um die Salzschicht auf den Bremsscheiben abzuschleifen, sollten Autofahrer auf gestreuten Straßen von Zeit zu Zeit leicht abbremsen, so der ADAC.