Köln. . In der Silvesternacht haben mehrere Täter in Köln Dutzende Frauen bedrängt und bestohlen. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe gebildet.

Der Antanztrick als Diebstahlserie? Nach den Silvesterfeiern rund um den Kölner Dom häufen sich bei der Polizei jetzt Strafanzeigen - allesamt von Frauen. Offenbar haben die Männer in großem Stil in der Silvesternacht Frauen in der Innenstadt bedrängt, bestohlen und dabei auch unsittlich berührt.

Kölner Polizei nimmt fünf Verdächtige fest

Am Sonntagmorgen (3. Januar) nahm die Polizei dann fünf Verdächtige (18 bis 24 Jahre) im Bahnhof fest. Die Männer sollen zuvor Frauen bedrängt und in einem Fall ein Handy gestohlen haben. Ein Notruf war gegen 4 Uhr eingegangen. Mehrere Frauen und ein Mann waren von den "Antänzern" körperlich bedrängt worden. Die Täter wollten ihre Opfer offenbar durch Unterhaken und Beinstellen abzulenken. In den Taschen der Festgenommenen fanden die Beamten fremde Handys und ein Tablet.

Die Beamten vermuten, dass das Quintett auch für die Taten an Silvester in Betracht kommt. In der Gegend rund um den Dom in der Kölner Innenstadt hatten die Täter im Getümmel der Silvesternacht "Straftaten unterschiedlicher Deliktsbereiche" begangen. Bis dato hätten sich fast 30 Opfer bei der Polizei gemeldet und Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

Täter haben ihre Opfer umzingelt

Laut Polizei seien die Täter in allen geschilderten Fällen gleich vorgegangen: In Gruppen von zwei bis 20 Männern sollen sie ihre Opfer umzingelt und bedrängt haben. Dabei hätten die Täter durch "gezieltes Anfassen" versucht, ihre Opfer abzulenken und so Geldbörsen und Smartphones zu stehlen. "In einigen Fällen gingen die Männer jedoch weiter und berührten die meist von auswärts kommenden Frauen unsittlich", berichtet die Polizei am Samstagnachmittag.

"Eine derart häufende Zahl von Vorfällen hatten wir noch nicht", hieß es dazu auf Anfrage in der Leitstelle der Kölner Polizei. Zeugen hätten die Täter als "nordafrikanisch aussehend" beschrieben.

Bei der Polizei geht man unterdessen davon aus, dass die Zahl der Opfer noch steigt. "Viele kommen zu Silvester aus dem Umland, um in Köln zu feiern. Möglicherweise stellen Opfer auch bei Polizeidienststellen in anderen Städten Anzeige". Um die Fälle zu sammeln und gebündelt zu ermitteln, hat die Kölner Polizei am Samstag eine Ermittlungsgruppe gebildet. Zudem hofft sie auf Zeugen und bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder per E-Mail: poststelle.koeln@polizei.nrw.de (dae)