Köln. In NRW sind 270 Turnhallen mit Flüchtlingen belegt. Damit widerlegt der WDR einen Vorwurf des Landessportbundes, nach dem 400 Hallen geblockt seien.

In Nordrhein-Westfalen werden laut einer Umfrage des WDR rund 270 Schul- und Vereinssporthallen als Flüchtlingsunterkünfte genutzt. Die meisten davon sind kommunale Unterkünfte, rund 80 werden als Notunterkünfte im Auftrag des Landes betrieben, wie der WDR auf Basis einer Erhebung bei allen 396 Städten und Gemeinden des Landes mitteilte.

Bericht widerlegt Vorwurf des Landessportbundes

Damit liegt die Zahl deutlich unter der vom Landessportbund NRW (LSB) genannten Zahl. Der LSB hatte Anfang November erklärt, ungefähr 400 der rund 7.000 Turnhallen seien in NRW für Flüchtlinge belegt. Bis Weihnachten hatte der Verband sogar eine Steigerung auf 600 prognostiziert und für viele Vereine den Spiel- und Trainingsbetrieb gefährdet gesehen.

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Im Rahmen der Erhebung wurde ebenfalls die Zahl der Flüchtlinge ermittelt: Demnach leben derzeit in NRW rund 234.000 Flüchtlinge. Ein Viertel von ihnen in Landesunterkünften, drei Viertel sind bereits den Kommunen zugewiesen. Bezogen auf die Einwohnerzahl des Landes ergibt sich so statistisch ein Anteil von 14 Flüchtlingen pro 1.000 Einwohner. Die Zahl schwankt erheblich zwischen den einzelnen Kommunen. Besonders hoch ist sie in vergleichsweise kleinen Gemeinden, die eine Landeseinrichtung mit Flüchtlingen beherbergen.

Alle 396 Städten und Gemeinden in NRW befragt

Der WDR hatte alle Kommunen des Landes gefragt, wie viele Flüchtlinge zum Stichtag 31. Oktober in ihrer Kommune lebten und wie viele Turnhalle belegt waren. 72 Prozent haben geantwortet, gerechnet auf die Einwohnerzahl haben sie zusammen einen Anteil von 76 Prozent des Landes. Der fehlende Teil wurde auf Basis der Einwohnerzahl hochgerechnet. (epd)