Berlin. Vor allem im Westen und im Nordosten haben sich die Menschen auf eine stürmische Nacht eingestellt. Doch es ist weitgehend ruhig geblieben.

Das Sturmtief "Heini" ist in der Nacht auf Mittwoch in Deutschland weniger verheerend ausgefallen, als erwartet. Vereinzelt stürzten in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen nach Angaben von Polizei und Feuerwehren Bäume um oder wurden Bauzäune und Gerüste weggeweht. Größere Einsätze und Schäden gab es jedoch nicht.

Die NRW-Polizei berichtete von kleineren Einsätzen, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume und Baustellenabsperrungen oder loser Fassadenverkleidungen. In Ennepetal (Ennepe-Ruhr-Kreis) musste die Feuerwehr eine auf ein Hausdach gestürzte Baumkrone aufräumen. In Wuppertal habe der Sturm auf dem Weihnachtsmarkt einen Weihnachtsbaum "zerrissen", sagte ein Polizeisprecher.

Noch am Dienstag wurden in manchen Städten Flüchtlinge in Sicherheit gebracht. In Bremen mussten rund 1400 Asylbewerber über Nacht kurzfristig von Zeltlagern in Schulen umziehen. Die Zelte, in denen die Menschen untergebracht waren, halten nach Herstellerangaben höchstens Windstärke 10 aus - erwartet wurden aber Sturmböen bis zu Stärke 11.

Vom Atlantik zu uns gezogen

Auch in Dresden und Berlin mussten mehrere hundert Flüchtlinge aus Zelten, in denen sie wohnten oder auf einen Termin bei den Behörden warteten, in andere Unterkünfte gebracht werden.

Der Deutsche Wetterdienst hatte vor starken Gewittern mit teils schweren Sturmböen, Starkregen und Hagel gewarnt. "Heini" hatte sich am Dienstag vom Atlantik auf den Weg über Schottland nach Skandinavien gemacht und sich der deutschen Nord- und Ostseeküste genähert. In Irland blieben Zehntausende Haushalte auch über Nacht ohne Strom, nachdem umstürzende Bäume Leitungen beschädigt hatten.

Im Laufe des Vormittags soll der Wind allmählich nachlassen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtete. In der Nacht zum Donnerstag nehme der Wind dann aber wieder zu und es müsse erneut mit starken oder stürmischen Böen gerechnet werden. (dpa)