Köln. . Eine Frau ist in Köln ertrunken, als sie ihren Hund aus einem See retten wollte. Ihr Mann konnte nur noch den leblosen Körper ans Ufer ziehen.

Sie wollte ihren Hund vor dem Ertrinken retten und kam selbst ums Leben: Eine Frau ist in einem Kölner Baggersee gestorben, weil sie ihrem Hund ins Wasser hinterhergelaufen war.

Die 49-Jährige war am Montagabend gemeinsam mit ihrem ebenfalls 49 Jahre alten Ehemann an dem See im Osten Kölns spazieren, als der Hund - ein schwarzer Riesenschnauzer-Mix - ins Wasser sprang, um Enten zu jagen.

Aus Angst, der Hund könnte ertrinken, lief die Kölnerin ihm laut Feuerwehr hinterher und geriet selbst in Not. Der Mann eilte seiner Frau zwar noch zu Hilfe und zog ihren leblosen Körper bis in den Uferbereich. Die Wiederbelebungsmaßnahmen der Feuerwehr blieben erfolglos, die genaue Todesursache war zunächst unbekannt.

DLRG: "Eigenschutz geht vor"

In Fällen wie diesem würden Menschen oft nicht ertrinken, sondern an einem Herzstillstand sterben, erklärte Jörg Jennerjahn von der Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) am Dienstag. "Das typische Kräfteversagen vermute ich hier nicht, aber das ist reine Spekulation."

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Insbesondere in fremden Gewässern mit unbekannten Bodenverhältnissen sei der Weg von einem Schreck bis zum Herzstillstand hingegen kurz. Jennerjahn: "Wenn man nicht weiß, wie der See aussieht, sollte man nicht hineinlaufen. Man könnte plötzlich den Boden unter den Füßen verlieren." Grundsätzlich gelte das Motto "Eigenschutz geht vor".

In diesem Fall kämen andere Fragen hinzu: War die 49-Jährige eine gute Schwimmerin? Hatte sie Angst in fremden Gewässern? Ist ihr die nasse Kleidung zu schwer geworden? Die Todesursache soll durch eine Obduktion geklärt werden.

In Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr 49 Menschen bei Unfällen in Flüssen und Seen gestorben, das war ein Toter weniger als 2013. Bundesweit ist die Zahl der Toten dagegen um 54 auf 392 gesunken. Insbesondere im Rhein würden viele Menschen die Strömung unterschätzen, sagte Jennerjahn.

Tragisch erscheint das Unglück von Montag auch vor dem Hintergrund, dass Hunde in der Regel gute Schwimmer sind. Der Riesenschnauzer überlebte das Unglück und wurde zunächst in ein Tierheim gebracht. (dpa)