Essen. . Lange Staus drohen wegen des Osterreiseverkehrs. Wer Karfreitag nach Holland will, sollte einen neuen Weg ausprobieren, um Stau zu vermeiden.

Langes Osterwochenende – Reisewellenzeit: Der ADAC greift bei den Vokabeln zum großen Kaliber und warnt vor Stau-Alarmstufe "Rot" auf den nordrhein-westfälischen Autobahnen. Denn in die üblichen Autoschlangen mit den Pendlern reihen sich nach Einschätzung der Verkehrsexperten die Karawanen der Osterurlauber ein und natürlich jene Kurzentschlossenen, die das lange Wochenende für einen Ausflug nutzen.

30 größere Baustellen sorgen auf den Hauptrouten an Rhein und Ruhr für Engpässe. Wie eigentlich immer ist der Kölner Ring eines der Nadelöhre in Richtung Süden. Auf den Strecken in Richtung Nordsee dürften Baustellen im Raum Coesfeld (A31) und im Raum Münster/Hagen (A1) den Urlauberstrom ausbremsen. Immerhin: Tagesbaustellen, die den Verkehr zusätzlich stören könnten, sind kaum vorgesehen.

Um dem ganz großen Kuddelmuddel zu entgehen, bleibt nur die Wahl, vor 14 Uhr oder nach 20 Uhr loszufahren. Der spätere Abfahrtszeitpunkt bringt dann aber nur noch was für Reiselustige, die keine allzu entfernten Ziele ansteuern.

Karfreitag wird's voll Richtung Niederlande

Auch der Karfreitag ist ein Dauerproblem – auf dem Weg in Richtung Niederlande, wo die Geschäfte nicht geschlossen sind. Rund 60.000 Menschen aus der näheren und weiteren deutschen Grenzregion zieht es an diesem Feiertag beispielsweise regelmäßig zu den Nachbarn in Roermond. Mit dem Ergebnis, dass das „Einfalltor“, die A52 bei Elmpt, spätestens um 9 Uhr verstopft ist und sich der Stau der entnervten Einkaufswütigen erst gegen 13 Uhr allmählich auflöst.

„Wir wollen versuchen, den Verkehr räumlich auseinanderzuziehen“, sagt Ingo Mentzel von der Landesbehörde Straßen NRW. Um den alljährlichen Einkaufsexodus in den Griff zu kriegen, startete man zusammen mit den Kollegen auf der anderen Seite der Grenze einen Test im Raum Roermond. Das Anti-Stau-Konzept sieht vor, zumindest einen Teil der Autofahrer von der A52 wegzulocken.

Für Besucher aus dem Raum Düsseldorf ändert sich nichts, sie sollen weiter die A52 nutzen. Wer jedoch beispielsweise aus dem Ruhrgebiet anrückt, so die Bitte von Straßen NRW, solle am Karfreitag lieber zunächst auf die A40 in Richtung Venlo fahren und dann später der niederländischen A73 in Richtung Maastricht folgen.

Kaum ein Umweg für Reisende aus dem Ruhrgebiet

Nach Angaben von Straßen NRW bedeutet das auch kilometermäßig kaum einen Umweg. Den müssten nur Tagestouristen aus dem Köln/Bonner Raum in Kauf nehmen, die über die A4 und die niederländische A2 Richtung Roermond fahren. Die zweite Neuerung soll das Warten am Zielort verkürzen: An den Roermonder Abfahrten werden die Ankömmlinge nicht durch Ampeln unnötig aufgehalten, sondern von der niederländischen Verkehrswacht so schnell und flüssig wie möglich auf die Parkplätze gelotst. Dazu würden dann auch die vorhandenen Standstreifen freigegeben, heißt es bei Straßen NRW.