Essen. Sturmtief “Felix“ richtet in NRW kaum Schäden an - außer bei der Bahn. Aber die Wetterdienste warnen: Es bleibt stürmisch und wird deutlich kälter.

Kaum Ruhe zwischen den Stürmen – und der Wind wird noch ein paar Tage bleiben: Nach "Elon" am Freitag hat Sturmtief "Felix" am Samstag NRW kräftig durchgepustet. In Münster erreichten Böen eine Windstärke von 90 km/h. Größere Schäden gab es aber nicht, so die Landesleitstelle der Polizei am Sonntagmorgen. Allerdings wurde am Samstag der Bahnverkehr empfindlich getroffen.

Die Unwetterzentrale hatte schon am Freitag Warnungen für Nordrhein-Westfalen ausgegeben. Auch Samstagabend galt noch für Teile Ostwestfalens "Alarmstufe Rot" – seit Sonntagmorgen gilt für Ruhrgebiet, Siegerland, HSK und OWL nur noch Stufe "Orange": Bis Montagmorgen müsse mit Sturmböen bis 90 km/h gerechnet werden, in den Höhenlagen bleibt es bis Dienstag stürmisch. Hier kann es wegen überfrierender Nässe auch glatt werden.

Bäume stürzten auf Oberleitungen

Der Bahnverkehr war am Samstag zwischen Dortmund und Münster beeinträchtigt: Wegen einer Oberleitungsstörung zwischen Preußen und Lünen wurde der Fernverkehr über Hamm umgeleitet. Der Regionalverkehr war laut Bahn-Pressestelle nicht beeinträchtigt. Weiter nördlich war vom Nachmittag bis etwa 19 Uhr auf der Strecke Hamburg-Bremen-Osnabrück der Fernverkehr komplett eingestellt, weil umgestürzte Bäume in den Gleisen lagen oder Oberleitungen beschädigt hatten. Da auch auf anderen Strecken im Norden der Verkehr eingestellt wurde, war Hamburg am Samstag vom Fernverkehr weitgehend abgeschnitten. In Berlin wurde der S-Bahn-Verkehr im gesamten Stadtgebiet am Samstagnachmittag nahezu lahmgelegt. In Berlin-Tempelhof war eine S-Bahn gegen einen umgestürzten Baum geprallt und aus den Gleisen gesprungen. Verletzt wurde niemand.

Warnungen der Unwetterzentrale
Zur Bahnauskunft

Nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes wird nach dem Sturm ein Temperatursturz erwartet: Noch am Samstagvormittag waren bis zu 18 Grad gemessen worden. In Berchtesgaden (Bayern) stieg das Thermometer sogar auf über 20 Grad - laut Deutschem Wetterdienst ein Allzeit-Rekord für den Monat Januar. Doch am Sonntag liegen die Höchstwerte dann nur noch bei 4 bis 8 Grad. Gebietsweise ist mit Schnee oder Graupel zu rechnen. Und da die Temperaturen in der Nacht auf frostige Grade um den Nullpunkt absinken dürften, drohen am am Sonntagmorgen auch in Nordrhein-Westfalen glatte Straßen.

Und es geht ungemütlich weiter: Der Deutsche Wetterdienst in Essen stimmte auf eine Sturmserie ein, die noch bis zum Ende der nächsten Woche andauern dürfte. "Zwischendurch gibt es kaum Zeit zum Luftholen", sagte Meteorologin Ines von Hollen am Samstag. Ursache sei ein umfangreicher Tiefdruckkomplex, der sich über Island und dem Nordmeer eingenistet habe und immer neue Ausläufer an Land schicke. Nach dem Sturm ist also vor dem Sturm.

Im Hochsauerlandkreis meldete die Polizei zahlreiche umgestürzte Bäume. Einer begrub in Bad Fredeburg sechs Autos unter sich, ein anderer verfehlte in Winterberg einen fahrenden Streifenwagen nur um Haaresbreite. Mehrere Straßen im Kreisgebiet waren auch am Abend noch gesperrt, die Polizei warnte auch nach dem Sturm noch vor umstürzenden Bäumen.

In Köln wurde am Freitag die Domplatte abgeriegelt, um Passanten vor möglicherweise herabfallenden Steinen zu schützen. In Düsseldorf ordnete das Gartenamt vorsorglich die Schließung der Friedhöfe und eines Wildparks an. Für Samstag wurden die Wochenmärkte in der Stadt abgesagt. Auch andernorts warnten die Behörden vor dem Betreten von Grünanlagen, Parks und Wäldern. Äste könnten herabfallen und Bäume umstürzen.

Skigebiete wegen Sturms geschlossen

Wegen des Sturms bleiben in Bayern die Skigebiete Zugspitze und Garmisch-Classic am Samstag geschlossen. Der Betrieb von Bergbahnen und Skiliften sei zu gefährlich, teilte eine Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn mit. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes erreichten die Böen auf der Zugspitze in der Nacht zum Samstag in der Spitze fast 160 km/h - schon bei 120 km/h sprechen Meteorologen von Orkanböen.

Sturm fegt über Deutschland

Heftige Böen haben vor allem im Norden erhebliche Schäden angerichtet und mehrere Menschen verletzt.
Heftige Böen haben vor allem im Norden erhebliche Schäden angerichtet und mehrere Menschen verletzt. © dpa
Bei Wernigerode erfasste eine Windböe einen Lkw.
Bei Wernigerode erfasste eine Windböe einen Lkw. © dpa
In Schleswig-Holstein wurden Anleger überflutet.
In Schleswig-Holstein wurden Anleger überflutet. © dpa
In Hamburg mussten Feuerwehrleute zahlreiche umgekippte Bäume entfernen.
In Hamburg mussten Feuerwehrleute zahlreiche umgekippte Bäume entfernen. © dpa
Durch einen umstürzenden Baum sind ...
Durch einen umstürzenden Baum sind ... © dpa
...  an einer Hamburger schule mehrere Kinder verletzt worden.
... an einer Hamburger schule mehrere Kinder verletzt worden. © dpa
Das Unwetter blockierte am Freitag gleich drei Hauptrouten der Bahn. Die ...
Das Unwetter blockierte am Freitag gleich drei Hauptrouten der Bahn. Die ... © imago/Eibner
... Fernverkehrsstrecken Hamburg-Hannover, Hamburg-Berlin und Hamburg-Bremen waren stundenlang gesperrt.
... Fernverkehrsstrecken Hamburg-Hannover, Hamburg-Berlin und Hamburg-Bremen waren stundenlang gesperrt. © imago/Eibner
Am Potsdamer Platz in Berlin musste eine Kreuzung gesperrt werden. Auch ...
Am Potsdamer Platz in Berlin musste eine Kreuzung gesperrt werden. Auch ... © dpa
... bei der Berliner S-Bahn kam es durch umgestürzte Bäume zu Behinderungen.
... bei der Berliner S-Bahn kam es durch umgestürzte Bäume zu Behinderungen. © dpa
Eine Sturmflut hatte den Hamburger Fischmarkt überschwemmt. An ...
Eine Sturmflut hatte den Hamburger Fischmarkt überschwemmt. An ... © dpa
... der Fischauktionshalle schwappte am Freitagabend das Wasser ...
... der Fischauktionshalle schwappte am Freitagabend das Wasser ... © dpa
... der Elbe über die Hafenkante, der angrenzende Parkplatz war geflutet.
... der Elbe über die Hafenkante, der angrenzende Parkplatz war geflutet. © dpa
Auf einer Baustelle für Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein war ein Kran umgekippt.
Auf einer Baustelle für Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein war ein Kran umgekippt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
Sturm
Sturm "Elon" war bereits am Freitag über Norddeutschland hinweggefegt und hatte für Hunderte Einsätze von Polizei und Rettungskräften gesorgt. © dpa
1/30
Mehrere Unfälle - Schulkinder von Baum getroffen 


In Kleinmachnow (Brandenburg) wurde ein Spaziergänger von einem herabstürzendem Baum getroffen worden. Der 56-Jährige wurde am Samstagabend schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, sagte ein Polizeisprecher in Potsdam. Der Mann war trotz des Sturms mit seinem Hund unterwegs.

Orkantief "Elon" hatte am Freitag mit heftigen Böen bereits erhebliche Schäden angerichtet und mehrere Menschen verletzt. Zwei Mädchen wurden am Freitag auf einem Hamburger Schulhof von einem umstürzenden Baum getroffen und kamen in ein Krankenhaus.

Ein Passant geht am überfluteten Fischmarkt in Hamburg entlang. Foto: dpa
Ein Passant geht am überfluteten Fischmarkt in Hamburg entlang. Foto: dpa

Eine Sturmflut hat den Hamburger Fischmarkt überschwemmt. An der Fischauktionshalle schwappte am Freitagabend das Wasser der Elbe über die Hafenkante, der angrenzende Parkplatz war geflutet.

Im brandenburgischen Prenzlau musste eine Grundschule evakuiert werden, nachdem der Sturm das Dach weggefegt hatte. Keiner der rund 300 Schüler wurde verletzt. Orkanböen mit bis zu 160 Stundenkilometern fegten über den höchsten Berg Norddeutschlands, den 1141 Meter hohen Brocken.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Das Unwetter blockierte am Freitag gleich drei Hauptrouten der Bahn. Die Fernverkehrsstrecken Hamburg-Hannover, Hamburg-Berlin und Hamburg-Bremen waren stundenlang gesperrt. Vor dem Sturm kapitulierte zudem der Fährverkehr von Cuxhaven zur Hochseeinsel Helgoland. Auch zwischen den nordfriesischen Inseln Dagebüll, Föhr und Amrum wurden einige Fährverbindungen am Wochenende gestrichen.

Baum stürzte auf Regionalexpress

Im sächsischen Vogtlandkreis stürzte ein Baum am Abend auf einen Regionalexpress der Deutschen Bahn. Die mehr als 60 Fahrgäste blieben laut Bundespolizei unverletzt, mussten ihre Reise allerdings mit Bussen fortsetzen. Die Strecke war bis spät in der Nacht gesperrt.

Eine kräftige Windböe pustete im Kreis Düren ein nicht gesichertes Sofa von einem Anhänger. Ein entgegenkommender Autofahrer konnte nicht ausweichen und prallte mit dem Möbelstück zusammen. Er und seine Beifahrerin verletzten sich leicht.

Wellen schlagen an den Fähranleger in Dagebüll in Schleswig-Holstein. Foto: dpa
Wellen schlagen an den Fähranleger in Dagebüll in Schleswig-Holstein. Foto: dpa

Im Duisburger Hafen sorgte heftiger Wind für zwei beschädigte Polizeiboote. Eine Böe hatte ein Containerschiff in Richtung Bootsanleger der Wasserschutzpolizei gedrückt. Beim Gegenlenken löste das Containerboot so starke Wellen aus, dass zwei Polizeiboote gegen den Anleger geschleudert wurden. Dabei wurden zwei Polizisten leicht verletzt.

In Euskirchen geriet eine Autofahrerin in eine Windböe. Ihr außer Kontrolle geratenes Auto überschlug sich und landete kopfüber auf dem Feld. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht. Auch bei Lichtenau im Kreis Paderborn kippte ein Lkw um, als kräftiger Wind den leeren Anhänger erfasste. Der schwer verletzte Fahrer musste von der Polizei aus dem Führerhaus befreit werden. Die Straße wurde vorsichtshalber bis zum Abflauen des Sturms gesperrt.

Warnung vor herabstürzenden Ästen 

Der Landesbetrieb Wald und Holz warnte landesweit vor dem Betreten der Wälder. Gerade in den im vergangenen Jahr an Pfingsten durch das Unwetter "Ela" betroffenen Waldgebieten sei die Gefahr von herabstürzenden Ästen und Bäumen zum Teil noch erhöht. Bei und nach einem Sturm sei der Wald grundsätzlich zu meiden, betonte Wald-und-Holz-Sprecher Michael Blaschke: "Ein Wald ist keine Shopping-Mall. Da kann jederzeit ein Ast abbrechen oder ein Baum umkippen."

Der schwere Sturm über Deutschland hat bereits am Freitag mit seiner gewaltigen Kraft ganze Bäume umgebrochen. Die Belastung eines Baumes im Sturm ist abhängig von seiner Größe, also der vom Wind angeblasenen Kronen- und Stammfläche. Sind die Kronen des Baumes durchlässig, verringert sich der Druck dagegen um bis zu zwei Drittel. Bei schweren Stürmen im Herbst und Winter werden kahle Laubbäume darum weniger belastet als immergrüne Nadelbäume. Mit zunehmender Entfernung vom Erdboden nimmt der sogenannte Staudruck durch den Wind zu. Auf Geländeerhebungen kann sich der Druck zudem auf das Vierfache erhöhen.

Auch interessant

Sind Böden nach längeren Regenperioden aufgeweicht, kann bisweilen die Verankerung im Boden nicht ausreichen, um die Windbelastung abzufangen. Bäume können dann wesentlich schneller umgeworfen werden als in trockenem Erdreich. Anders als bei diesem "Wurf" sprechen Experten von einem "Bruch" der Bäume, wenn Äste oder der Stamm oberhalb der Erdoberfläche abbrechen und Wurzeln nicht mit herausgerissen werden.

Pegel im Rhein steigt

Der viele Regen der vergangenen Tage lasse derzeit auch das Wasser im Rhein wieder steigen. Am Wochenende dürfte der Pegel bei Düsseldorf die Fünf-Metermarke überschreiten, teilte die Stadt mit. Besondere Schutzmaßnahmen seien allerdings bislang nicht erforderlich.

Frühestens Ende kommender Woche ist laut DWD mit einer Beruhigung zu rechnen. Ursache dafür ist das riesige Zentraltief "Christian" über Island, das kleinere Tiefdruckgebiete nach Europa schickt.

Tipps der Feuerwehr: Gartenmöbel sichern, Fenster schließen 

Die Feuerwehr in Dortmund gibt Tipps zum Verhalten bei Sturm.

  • Bei schweren Unwettern gehen zahlreiche Meldungen über den Notruf 112 bei der Feuerwehr ein. Lebenswichtige und dringende Einsätze haben immer den Vorrang. Melden Sie in der ersten Phase des Unwetters nur wichtige und schwerwiegende Ereignisse.
  • Schließen Sie Fenster und Türen; denken Sie dabei insbesondere an Dachfenster und -luken.
  • Befestigen Sie lose Gegenstände oder holen Sie diese ins Haus (Gartenmöbel, Müllbehälter etc.).
  • Halten Sie Wasserabläufe rund um Ihr Haus frei von Laub um mögliche Wasserfluten abfließen zu lassen.
  • Von Bäumen geht eine große Gefahr aus; meiden Sie diese nach Möglichkeit.
  • Parken Sie Ihr Auto nach Möglichkeit nicht unter Bäumen.
  • Beim Autofahren passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Witterungsverhältnissen an. Achten Sie auf umherfliegende und herabfallende Teile.
  • Am Boden liegende oder abgerissene Stromleitungen dürfen auf keinen Fall angefasst werden. Halten Sie mindestens zehn Meter Abstand und informieren Sie den Energieversorger.
  • Bereiten Sie sich auf einen Stromausfall vor. Halten Sie eine Taschenlampe bereit.
  • Denken Sie an Menschen in Ihrer Umgebung, die hilfsbedürftig sind oder kein Deutsch verstehen. Sie benötigen Ihre Unterstützung.
  • Vorsicht bei Freiluftveranstaltungen: Es wird empfohlen, derartige Veranstaltungen aus Sicherheitsgründen abzusagen.
  • Nehmen Sie für den Notfall ein Mobiltelefon mit.
Sturmschäden geltend machen - Welche Pflichten Versicherte haben 

Schlechte Nachrichten für Hausbesitzer: Sie müssen sich auf ein stürmisches Wochenende einrichten. An den Küsten und im Bergland werden Orkane erwartet. Bei Schäden am Haus müssen Versicherte wichtige Regeln beachten.

  • Informieren: Ein Schaden muss der Versicherung unverzüglich gemeldet werden. "Es gibt dafür keine genaue Frist", sagt Bianca Boss vom BdV. "Aber zu lange warten sollten Sie nicht." Als erste Maßnahme könne es ausreichen, eine E-Mail mit einer Schadensbeschreibung zu schicken. Auch ein Anruf könne genügen. Wer von einem Vermittler betreut wird, sollte auch diesen unverzüglich informieren.
  • Dokumentieren: Die Versicherung muss die Möglichkeit haben, den Schaden zu begutachten. "Zur Dokumentierung sollten Sie Fotos machen", rät Boss. Auch sollte eine genaue Aufstellung der beschädigten Gegenstände erstellt werden. "In der Regel wird die Versicherung einen Gutachter schicken, der sich den Schaden ansieht. Wichtig zu beachten: Beschädigte Gegenstände sollten nie ohne ausdrückliche Zustimmung des Versicherers entsorgt werden.
  • Sichern: Versicherte haben eine sogenannte Schadensminderungspflicht. Das heißt: "Sie müssen alles tun, um den Schaden gering zu halten", sagt Boss. Zerbrochene Fenster müssten beispielsweise abgedichtet oder Hausratgegenstände im Keller möglichst in Sicherheit gebracht werden müssen, damit der Schaden nicht größer wird. "Ich muss mich dabei aber nicht in Gefahr bringen", stellt Boss klar. Niemand müsse also beispielsweise auf das Dach klettern, um es provisorisch abzudecken.
Langsam und mit Weitblick - Fahrtipps für stürmische Zeiten 

Bei einer Sturmwarnung sollten Autofahrer nicht zwingend notwendige Fahrten verschieben. Dazu rät der ADAC Berlin-Brandenburg. Führt kein Weg daran vorbei, können fünf Tipps helfen, heil ans Ziel zu kommen:

  • Vorsicht auf Streckenabschnitten mit Brücken, Waldschneisen und Bergkuppen, warnt der Automobilclub in Berlin: Dort ist die Gefahr am größten, von einer Böe erfasst und seitlich abgedrängt zu werden. Wirksamstes Mittel dagegen: Tempo runter.
  • Fahrzeuge mit Anhänger und Motorräder sind sehr anfällig für Böen und geraten besonders leicht ins Schlingern, wenn sie von einem Windstoß getroffen werden. Gespann- und Zweiradfahrer sollten daher nicht nur die Geschwindigkeit anpassen, sondern auch möglichst aufs Überholen verzichten - auch auf Autobahnen.
  • Sturmböen können Lastwagen schnell mal aus ihrer Spur wehen. Daran sollten Autofahrer denken, wenn sie an Lastern vorbeifahren: Hier ist unbedingt viel Abstand erforderlich, falls ein Brummi plötzlich einen Schlenker macht.
  • Bei Sturm ist Weitsicht am Steuer gefragt: Auf den Straßen ist mit Hindernissen wie großen Ästen und Dachziegeln zu rechnen. Gerade in schlecht einsehbaren Kurven sollten Fahrer kein Risiko eingehen, Gas wegnehmen und bremsbereit sein.
  • Wer unbeschadet am Ziel angekommen ist, sucht dort am besten noch einen geeigneten Stellplatz für sein Auto. Am sichersten steht der Wagen natürlich in einer Garage. Ungeeignet sind dagegen Parkplätze unter Bäumen, gibt der ADAC Berlin-Brandenburg zu bedenken. (dpa)