Köln. Es war eine Antwort auf die Ausschreitungen bei der Hooligan-Demo Ende Oktober: Mehr als 15.000 Menschen haben in Köln gegen Rassismus demonstriert.

Sieben Wochen nach den Krawallen von Hooligans und Rechtsextremisten haben in Köln mehrere Tausend Menschen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Zur Abschlusskundgebung unter dem Motto "Du bes Kölle - Kein Nazis he op unser Plätz!" waren am Sonntag nach Angaben von Polizei und Veranstaltern rund 15 000 Teilnehmer gekommen.

"Wir alle stehen hier, um zu zeigen, dass diese Stadt ein friedliches Bild abgeben kann. Der 26. Oktober war ein schwarzer Tag für uns (...). Das darf sich auf unseren Straßen nie wiederholen," sagte Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD). Köln zeige mit der Aktion, dass es bunt sei und nicht braun. Bei einer Kundgebung der Gruppe "Hooligans gegen Salafisten" hatte es schwere Ausschreitungen gegeben. Mehrere Polizeibeamte waren verletzt worden.

Initiative "Arsch hu" hatte Protest organisiert

Aufgerufen zur der Protestaktion in der Kölner Innenstadt hatte die Initiative "Arsch hu", die von vielen Kölner Künstlern wie dem Musiker Wolfgang Niedecken und dem Kabarettisten Jürgen Becker unterstützt wird. Die Bläck Fööss traten gemeinsam mit ihrem ehemaligen Frontmann Tommy Engel auf.

Die Kölsche Band Brings erinnerte zusammen mit dem deutschen Rapper Eko Fresh in einem Lied an den Nagelbombenanschlag in der Keupstraße im Jahr 2004.

Auch interessant

Viele Menschen schlossen sich der Demo an

Kabarettist Becker betonte bei der Schlusskundgebung, Köln sei kein Einzelfall: "Hier gibts genauso viel rechte Säcke, Neonazis und Ausländerfeinde wie in jeder anderen Großstadt Deutschlands."

Der Protestzug hatte sich auf dem Breslauer Platz am Hauptbahnhof in Bewegung gesetzt, wo die Hooligans und Neonazis für Ausschreitungen gesorgt hatten. Am Auftakt der Demonstration beteiligten sich zunächst nur wenige Tausend Teilnehmer. Während des Zuges durch die Innenstadt schlossen sich aber immer mehr Menschen den Demonstranten an. Die Polizei berichtete am Abend von einer friedlichen Stimmung ohne Zwischenfälle. (dpa/lnw)