Berlin. Volkswagen, Audi, Siemens: Ein Jobwechsel kann sich aufs Gehalt auswirken. Dafür lohnt sich ein Blick auf Deutschlands größte Arbeitgeber.

Egal, in welchem Beruf man arbeitet: Auf dem Gehaltszettel dürfte gerne immer ein deutlich höherer Betrag stehen. Bedenkt man dazu noch den Anteil, den man an Steuern abgibt, wird so manchem sicher schwarz vor Augen. Wer unzufrieden ist, macht sich oft auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Denn: Laut dem Deutschen Institut für Altersvorsorge kann das Gehalt durch einen Jobwechsel um bis zu 20 Prozent ansteigen, auch wenn das natürlich eher die Ausnahme ist.

Doch wo bekommt man heutzutage eigentlich am meisten Gehalt für seine Arbeit? Darauf hat die Jobbewertungs-Plattform kununu eine deutliche Antwort. Denn: kununu hat in einer Studie, die dieser Redaktion exklusiv vorliegt, herausgefunden, dass vor allem die ganz großen Player in Deutschland durchschnittlich die dicksten Gehälter zahlen.

Dafür wurden tausende Gehaltsdaten ausgewertet, die Angestellte der jeweiligen Firmen anonym auf der Plattform hinterlegt haben. Im Anschluss wurden sämtliche Gehaltsdaten der jeweiligen Firmen zusammengerechnet und daraus ein Durchschnittswert ermittelt. Dabei sind sowohl die Entgelte der Top-Manager als auch die der „einfachen“ Fließbandarbeiter berücksichtigt. Wichtig: Bei allen angegebenen Gehaltsdaten handelt es sich um ein Brutto-Jahresgehalt.

adesso SE: Gut bezahlte Computer-Dienstleistungen

Das börsennotierte Unternehmen adesso SE beschäftigt sich mit IT-Dienstleistungen. Dahinter verbergen sich unter anderem die Beratung zu verschiedenen Softwares sowie die Entwicklung neuer Computer-Programme, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Firmen zugeschnitten werden.

Das durchschnittliche Gehalt der Angestellten liegt hier bei 67.962 Euro brutto pro Jahr.

Rheinmetall: Marktführer für Waffen

Das Unternehmen Rheinmetall ist auf der ganzen Welt nur zu gut bekannt. An verschiedenen Produktionsstandorten werden verschiedenste Waffen und Abwehrsystem hergestellt und anschließend vermarktet.

Das Unternehmen schreibt auf seiner Website: „Rheinmetall ist einer der weltweiten Marktführer für Waffen- und Munitionssysteme, spezialisiert auf Groß- und Mittelkaliberwaffen, einschließlich der entsprechenden Munitionen, Schutzsysteme, Treibladungen, Ladesysteme und Treibladungspulver. Rheinmetall kombiniert erfolgreich Kanonen-, Munitions-, Lade- und Zündtechnologien der Spitzenklasse zu hochwirksamen und präzisen Systemlösungen gegen feindliche Bedrohungen.“

In unruhigen Zeiten wie diesen brummt das Geschäft, was sich auch in den durchschnittlichen Gehältern widerspiegelt. Rheinmetall zahlt durchschnittlich 68.008 Euro Jahresgehalt an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

R+V Versicherung: Milliarden-Umsatz und gute Gehälter

Das Versicherungsunternehmen gilt als eines der größten in Deutschland. Nach firmeneigenen Angaben sind hier rund neun Millionen Menschen versichert. R+V bietet verschiedenste Versicherungen an, sei es zum Hausrat, Rechtsschutz oder der Kfz-Versicherung. Der Umsatz lag alleine im vergangenen Jahr bei 19,8 Milliarden Euro.

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Ob bei der Versicherung oder einem anderen Bürojob – wenn der Arbeitgeber ein großes Unternehmen ist, kann sich das auszahlen. © iStock | mixetto

Die Angestellten können sich zumindest teilweise am Umsatz erfreuen: Sie verdienen durchschnittlich rund 69.490 Euro im Jahr.

EY Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: Steuern, Finanzen, Strategie

Die Ernst & Young GmbH ist eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Das heißt: Verschiedene Unternehmen werden zu Steuerfragen, der wirtschaftlichen Entwicklung und der jeweiligen Strategie des Unternehmens beraten. Eine Aufgabe, die mit viel Verantwortung einhergeht, die auch entsprechend bezahlt wird. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt hier bei 70.725 Euro jährlich.

Audi AG: Autobauer mit XXL-Gehältern

Der Autobauer Audi agiert in Deutschland in Ingolstadt und im baden-württembergischen Neckarsulm. Die Autos sind auf der ganzen Welt beliebt und gelten vielerorts als Qualitätssymbol. Das zeigt sich auch an den Gehältern der Angestellten, die rund 71.400 Euro im Jahr verdienen.

Siemens AG: Eines der erfolgreichsten Unternehmens Deutschlands

Bei Siemens handelt es sich um ein Traditionsunternehmen, das sich vor allem mit verschiedensten Technologien beschäftigt. Dazu zählen unter anderem die Automatisierung von Fabriken, Logistikunternehmen und im Gesundheitswesen. Ein breites Arbeitsfeld, das Mitarbeiter aus verschiedensten Bereichen anlockt. Hinzu kommt das großzügige Durchschnittsgehalt von 71.997 Euro.

Volkswagen: Gehaltsgarant Auto?

Kurz nach dem Autobauer Audi folgt der Autobauer Volkswagen. Scheint fast so, als wäre die Autobranche grundsätzlich nicht der schlechteste Ort, um ein anständiges Gehalt zu kassieren.

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Auch wenn das in Wolfsburg ansässige Unternehmen in den letzten Wochen und Monaten eher durch Stellenabbau als durch Leistung auffiel, können sich die Angestellten immerhin über ein durchschnittliches Gehalt von 72.298 Euro im Jahr freuen. Ob die Durchschnittsgehälter mit Blick auf die tausenden abgebauten Jobs jedoch in Zukunft nach unten korrigiert werden könnten, bleibt abzuwarten.

Commerzbank AG: Bankenwesen mit nettem Gehalt

Die Aktiengesellschaft wurde bereits vor knapp 150 Jahren in Hamburg gegründet und ist seitdem eines der größten Kreditinstitute des Landes. Heute hat die Commerzbank Millionen Kunden in Deutschland und verwaltet nach eigenen Angaben ein Vermögen von rund 400 Milliarden Euro. Insgesamt arbeiten rund 42.000 Menschen für das Unternehmen. Diese Arbeit lassen sich die Angestellten gut entlohnen: Im Jahr erhalten sie durchschnittlich 72.869 Euro.

Bosch Gruppe: Qualitätswerkzeuge aus Deutschland

Kaum eine Firma steht in Deutschland für Werkzeuge so wie Bosch es tut. Dabei produziert das Unternehmen nicht nur Werkzeuge, sondern auch Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke und Spülmaschinen. Aber: Ein Großteil der Produktion ist mittlerweile ins Ausland ausgelagert, wo die Produktion und Gehaltskosten deutlich niedriger sind. Die Angestellten in Deutschland kassieren im Schnitt 73.028 Euro pro Jahr.

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Laut verschiedener Umfragen ist jeder zweite Deutschen unzufrieden mit seinem Gehalt. © iStock | insta_photos

Continental AG: Reifenbau gegen pralle Lohntüte

Die Continental Aktiengesellschaft, im Volksmund auch als „Conti“ bekannt, produziert seit Jahrzehnten Produkte für die Autoindustrie. Bekannt wurde das Unternehmen aus Hannover vor allem für die Autoreifen, die an große Autobauer geliefert werden, darunter Volkswagen, Ford, Volvo, Porsche und Renault.

Der Erfolg des Unternehmens zeigt sich auch an den Gehältern: Die „Conti“-Mitarbeiter erhalten jedes Jahr durchschnittlich 73.459 Euro.

Bayer Medikamente aus Leverkusen: Die Medikamente gehen um die Welt

Das Unternehmen aus Leverkusen ist mit der Entwicklung, Testung, Herstellung und dem Verkauf von verschiedensten Medikamenten betreut. Fast jeder Haushalt in Deutschland hat wohl mindestens ein Bayer-Produkt im Haus. Da der Bedarf an Medikamenten wohl zeitnah nicht einbrechen wird, steht dem Unternehmen auch in Zukunft ein einträgliches Geschäft ins Haus.

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Das freut auch die Bayer-Mitarbeiter, die durchschnittliche Gehälter von rund 74.045 Euro erhalten und somit auf dem Treppchen Platz drei belegen.

Airbus: Gehälter so hoch wie die Flugzeuge in der Luft

Die Airbus SE ist eines der erfolgreichsten Luftfahrtunternehmen der Welt. Das Unternehmen ist für die Entwicklung und Produktion von neuen Flugzeug- und Hubschraubertypen verantwortlich, die von Fluggesellschaften weltweit abgenommen und eingesetzt werden.

Im Fokus steht dabei der Standort Hamburg. Das Unternehmen schreibt auf seiner Website: „Die Mitarbeiter in Hamburg sind für die Airbus-Programme von zentraler Bedeutung. Sie sind für die Strukturmontage, die Ausrüstung der Rumpfsektionen, die Endmontage sowie für das gesamte Programm-Management der A320-Familie zuständig. Aus Finkenwerder stammt rund die Hälfte aller jährlich produzierten Jets der A320-Familie, ab 2023 auch der neue A321XLR, der dank technischer Neuerungen wie Zusatztanks im Rumpf auch für die Langstrecke (z.B. Hamburg-New York) gerüstet ist.“

Die Angestellten werden entsprechend entlohnt und erhalten im Schnitt 74.733 Euro im Jahr – Platz 2 des kununu-Rankings.

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SAP SE: Der Krösus unter den Arbeitgeber

Die SAP-Software ist eines der wichtigsten Instrumente für Unternehmen in Deutschland. Über das entsprechende Programm werden so gut wie alle Geschäftsprozesse eines Unternehmens abgewickelt. Also: Buchhaltung, Logistik innerhalb der Firma, der Vertrieb, der Einkauf und vieles mehr.

Um die Mitarbeiter „bei Stange“ zuhalten, zahlt SAP im Durchschnitt 75.317 Euro an seine Mitarbeiter. Spitzenwert!