Berlin. Der Klimawandel heizt unserer Städte immer weiter auf. Wir schauen nur zu und gefährden so unsere Gesundheit, meint unser Redakteur.

Wer in einer Großstadt lebt und die Sommer dort ertragen muss, der weiß: Es muss sich etwas ändern. Die Innenstädte sind voll mit Asphalt, Beton und Granit. Die Zentren verkommen zu reinen Backöfen, da sich die Hitze aufstaut.

Das Problem: Immer mehr Menschen sterben an den Folgen der Hitze. Das Herz-Kreislauf-System wird belastet, auch das Gehirn und die Nieren müssen Höchstleistungen erbringen. Vor allem für ältere Menschen ist das oft zu viel. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge starben allein in den drei heißen Sommern der Jahre 2018 bis 2020 deutschlandweit rund 18.000 Menschen an den Folgen der Hitze. In den vergangenen Jahren waren es bis zu 4000 Opfer jährlich. Wenn wir das Klima schon nicht für unseren Planeten retten wollen, sollten uns zumindest diese Zahlen zu denken geben.

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Die Lösungen liegen dabei auf der Hand. Es braucht mehr Grün, mehr Pflanzen, um in unseren Städten eine Art natürliche Klimaanlage zu schaffen. Diese Begrünung braucht die entsprechenden Flächen. Gerade in Städten, wo der Platz knapp ist, kann das zwar schnell zum Problem werden. Konzepte wie Dach- oder Fassadenbegrünung können und sollten Abhilfe schaffen.

Dass auch die Ressource Wasser bei drohendem Mangel besser genutzt werden muss, um diese Grünanlagen zu unterhalten, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Große, asphaltierte Flächen, wie der Alexanderplatz in Berlin oder versiegelte XXL-Parkplätze, müssen deshalb der Vergangenheit angehören. Wir müssen endlich anfangen, unsere Städte von Grund auf zu erneuern, umzugestalten und die zunehmende Hitzebelastung konsequent mitzudenken. Politik und Stadtplaner müssen anpacken – für unsere eigene Gesundheit und die unserer Angehörigen.

Ferdinand Heimbach / Funke Mediengruppe
Ferdinand Heimbach ist Redakteur im Ressort Leben der FUNKE Zentralredaktion. © FUNKE Foto Services | Reto Klar