Berlin. So langsam wird es immer kälter – der Garten muss auf den Winter vorbereitet werden. Von manchen Arbeiten sollte man aber die Finger lassen.

Es wird früher dunkel, die Temperaturen fallen vielerorts unter den Gefrierpunkt. Der Herbst ist da, und der Winter steht schon vor der Tür. Im Garten muss jetzt einiges erledigt werden, um die eigenen Pflanzen bestmöglich zu schützen und sie schadlos über die kalten Monate zu kriegen. Doch dabei macht der ein oder andere Hobbygärtner Fehler, die es zu vermeiden gilt. Worauf sollte man unbedingt verzichten – und weshalb?

1. Das Laub komplett wegzuräumen, kann den Pflanzen schaden. Auch wenn es für den einen oder die andere eine Überraschung sein mag: Das herabgefallene Laub sollte über den Winter nicht aus dem Garten entfernt werden – zumindest nicht überall. Denn: Durch das Laub werden empfindliche Pflanzen vor der größten Kälte geschützt, es wirkt also wie eine Art Schutzdecke.

Außerdem stecken in dem Laub wichtige Nährstoffe, die für einige Tiere als wertvolles Futter dienen. Zusätzlich kann sich so Humusboden bilden, der für Pflanzen und Gewächse eine perfekte Grundlage bildet, um in der kommenden Saison gesund auszutreiben. Aber Achtung: Von größeren Rasenflächen sollte das Laub dann doch entfernt werden. Ansonsten könnten die Halme nicht genügend Sauerstoff bekommen und faulen.

Und: Ein großer trockener Laubhaufen in einer ruhigen und windstillen Ecke oder unter einer dichten Hecke bietet Igeln ein hochwertiges Winterquartier.

Boys Raking Up Autumn Leaves
Auch für Kinder kann die Gartenarbeit zur spannenden Erfahrung werden. © iStock | RyanJLane

Pflanzenschutz: Fehler beruhen meist auf Unwissenheit

2. Rosen schneiden – lieber nicht! Die Blüten sind verblüht, der ein oder andere Trieb ist möglicherweise abgestorben – sollte man seine Rosen jetzt schneiden? Hier scheiden sich die Geister. Denn: Es besteht die Gefahr, dass die Rose an den abgeschnittenen Stellen verletzlich ist, was ihr in frostigen Nächten schaden könnte.

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Wer auf einen Herbstschnitt nicht verzichten mag, sollte allerdings nur sehr vorsichtig vorgehen und nur möglichst kurze Stücke zurückstutzen. Das minimiert das Risiko für die Pflanze. In einzelnen Fällen ist es sogar unausweichlich, die Rose leicht einzukürzen. Das ist etwa der Fall, wenn man die Veredelungsstelle der Pflanze mit Erde bedecken möchte, um sie so vor Frost zu schützen. Dann sollten Gärtner den Arbeitsbereich freischneiden. Aber auch hier gilt: Weniger ist mehr.

3. Kompost lieber erst im Frühjahr ausbringen. Da nur wenig Laub und neuer Grünschnitt zum Kompost hinzukommt, könnte man verlockt sein, den Kompost jetzt schon zu verteilen. Damit sollte man aber lieber bis zum Frühjahr warten, da der „Kompost-Humus“ voller Nährstoffe steckt, die im Winter durch den Regen hinausgespült werden können und somit wenig Nutzen hätten.

Teenage girl composting autumn leaves
Die richtige Pflege des Rasens kann schwere Schäden vermeiden. © iStock | Imgorthand

4. Nicht winterharte Gehölze pflanzen – rausgeworfenes Geld. Diese Pflanzen sind, wie der Name schon sagt, nicht winterhart. Einfach ausgedrückt bedeutet das, dass sie den Winter nicht überleben werden. Sie gehören entweder ins Gewächshaus oder ins Haus beziehungsweise in die Wohnung.

Mulchen ist für den Garten das A und O

5. Aufs Mulchen verzichten – ein schwerer Fehler. Beim Mulchen werden Beete und Pflanzen mit einer Schicht aus organischen Materialien wie Baumrinde, Holzhäckseln oder auch Stroh bedeckt. Das verbessert die Bodenqualität und das Pflanzenwachstum und schützt vor Frost. Wer darauf verzichtet, riskiert ein Absterben der Pflanzen.

6. Kübelpflanzen draußen stehen lassen. Sind die entsprechenden Kübelpflanzen nicht fürs Überwintern an der frischen Luft geeignet, sollten die Kübel in eine wärmere Umgebung gebracht werden. Das kann etwa der Keller, ein Gewächshaus oder ein etwas kühlerer Wintergarten sein. Alternativ kann es sich lohnen, die Pflanzen mit einer Vlieshülle überziehen und so zu schützen.

Heckenschnitt zur rechten Zeit

7. Hecke und Sträucher schneiden – jetzt wäre die Zeit dafür. Grundsätzlich passiert nichts Schlimmes, sollten Hobbygärtner Ihre Hecke einfach wachsen lassen. Ein ordentlicher Rückschnitt fördert allerdings die Bildung neuer Triebe, wodurch die Sträucher und Hecken in der Regel „voller“ wirken und gleichmäßiger wachsen. Laut Gesetz dürfen Hecken und Sträucher auch erst nach dem 1. Oktober jedes Jahres „drastisch“ geschnitten werden. Dann ist die Brutzeit viele Vogelarten vorbei, die gerne dort nisten.

8. Gerätepflege vernachlässigen schmerzt den Geldbeutel. Die meisten Arbeitsgeräte wie Harken, Hackwerkzeuge und Scheren sollten nach dem letzten Einsatz gepflegt und für die kommende Saison gewartet werden. Unter Umständen können sonst Rost, Dreck und andere ungewollte Substanzen die Funktionsfähigkeit der Geräte beeinträchtigen und sie im schlimmsten Fall unbrauchbar machen.