Berlin. Von Igel-Unterschlüpfen bis Kaffeesatz: Natürliche Strategien gegen Schnecken, um Garten und Pflanzen vor den Plagegeistern zu schützen.

Egal ob mit Häuschen, nackt oder riesengroß – Schnecken können im eigenen Garten oder Beet schnell zur Plage werden. Besonders wenn sie Pflanzen und Blumen zerstören, wächst der Ärger über die kleinen Plagegeister. Doch was kann man tun, um den hauseigenen Garten vor ihnen zu schützen? Hier sind einige Tipps.

Schnecken loswerden: Natürliche Feinde fördern

Eine der effektivsten Methoden zur Bekämpfung von Schnecken ist die Förderung ihrer natürlichen Feinde. Dazu gehören laut NABU Igel, Kröten, Vögel und Laufkäfer. Diese Tiere können eine bedeutende Rolle dabei spielen, die Schneckenpopulation im Garten unter Kontrolle zu bringen. Um diese nützlichen Tiere anzulocken, können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen:

  • Unterschlupfmöglichkeiten als Verstecke für Igel und Kröten bauen. Dazu können Sie beispielsweise kleine Stein- oder Holzstapel oder Laubhaufen anlegen.
  • Wasserschalen aufstellen, um Vögel anzulocken. Kleine Vögel baden in den Schalen und trinken auch daraus.

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Hausmittel einsetzen und Schnecken bekämpfen

Wie so oft erweisen sich Hausmittel manchmal als die effektivste Methode gegen Schädlinge. Dies gilt auch für Schnecken. In diesem Zusammenhang können Kaffeesatz und Eierschalen eine hilfreiche Lösung sein:

  • Kaffeesatz: Schnecken mögen den Geruch von Kaffee überhaupt nicht. Wer zu Hause gerne Kaffee trinkt, kann den Kaffeesatz aufbewahren, trocknen und um die Pflanzen streuen. Das vertreibt nicht nur die Schnecken, sondern dient auch als Dünger für den Boden.
  • Eierschalen: Zerbröselte Eierschalen helfen um die Pflanzen gestreut helfen ebenfalls gegen Schnecken. Die Tiere versuchen, die Eierschalenbarrieren zu überwinden, merken aber schnell, dass das Überqueren recht unangenehm für ihre weichen Körper ist und kehren um. Auch die Eierschalen können übrigens den Boden düngen.
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    Schnecken händisch absammeln

    Eine zwar einleuchtende, aber dafür ziemlich mühsame Methode ist das händische Absammeln der Schnecken. Die kleinen Plagegeister können angelockt werden, indem Sie morsche Bretter, Ziegel oder Pflanzenblätter in der Nähe der gefährdeten Pflanzen auslegen. Über Nacht versammeln sich die Schnecken an diesen Objekten und könnten morgens abgesammelt werden.

    „Das ist die wirksamste natürliche Methode – aber bei Ackerschnecken wirklich nur vor der Vegetationszeit durchführbar“, betont Schneckenexperte Thomas Schuster gegenüber „meinschönerGarten.de“. Mit dem Voranschreiten der Saison nisten sich die Schnecken in den Pflanzen ein und verlassen diese dann auch nicht mehr. Ein weiteres Problem: Wohin mit den gesammelten Tieren?

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    Ein besonders beliebter Leckerbissen für Nacktschnecken: Salat aus heimischen Gärten.
    Ein besonders beliebter Leckerbissen für Nacktschnecken: Salat aus heimischen Gärten. © DPA Images | Karl-Josef Hildenbrand

    Schnecken loswerden durch Pflanzen und Extrakte

    Bohnenkraut und Kamille, ringförmig um die Beete gepflanzt, sollen laut NABU Schnecken abschrecken, wobei die Wirksamkeit von den individuellen Geschmäckern der Schnecken abhängt. Zusätzlich bieten Pflanzenextrakte aus Farnkraut, Lebermoos oder Kompost Chancen, die Tiere zu vertreiben. Die Extrakte sind in der Regel ungefährlich für die besprühten Pflanzen, da sie nicht ins Pflanzengewebe eindringen. Allerdings haben sie den Nachteil, dass sie bei Regen abgewaschen werden, weshalb sie regelmäßig erneut aufgetragen werden müssen, um ihre Wirkung zu behalten. Es gibt aber noch weitere Pflanzen, die Sie gezielt einsetzen können, um Schnecken loszuwerden.

    Keine Chemikalien zum Verscheuchen der Schnecken

    Zwar gibt es verschiedene chemische Mittel wie Schneckenkorn oder andere Gifte zur Bekämpfung von Schnecken, jedoch sind solche Mittel nicht zu empfehlen. Gartenexpertin Anja Koenzen betont gegenüber dem ZDF: „Ich rate davon ab. Das Gift kann nicht nur für Schnecken, sondern auch für Igel oder Haustiere gefährlich werden“.

    Wenn Sie sich dennoch für den Einsatz von Schneckenkorn entscheiden, sollten Sie sich über die Wartezeit bis zur Ernte informieren. Auch die Verbraucherzentrale warnt vor dem Einsatz, da die Stoffe auch von Mensch und Tier aufgenommen werden können. Insbesondere für Kleinkinder kann das gefährlich werden.