Berlin. Um den deutschen Wald steht es schlecht. Was helfen würde, ist schon lange klar. Nur darf sich die Wirtschaft nicht mehr länger sträuben.
Es ist ein bedenkliches Zeichen. Wohl im Zuge der Klimaveränderung haben die deutschen Wälder erstmals mehr klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt als sie speichern konnten. Wie die neue Waldinventur zeigt, ist das ein Ergebnis der Stürme und Dürren von 2017 und 2018.
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Vielleicht bleibt dies ein vorübergehendes Ereignis, und die Lage normalisiert sich wieder. Nicht unwahrscheinlich jedoch, dass sich die hiesigen Försterinnen und Waldbesitzer langfristig mit dem Phänomen beschäftigten müssen. Denn der Klimawandel setzt sich vermutlich fort.
Ökologische Forstwirtschaft kann sich auszahlen
So sind rechtzeitige Vorbereitung und Anpassung ratsam, um gewappnet zu sein. Die verantwortlichen Akteure sollten den Wäldern weniger Stress bereiten und behutsamer mit ihnen umgehen. Die Eigentümer und Nutzer müssen mehr Rücksicht auf die Regenarationsfähigkeit der Biotope nehmen. Das kann auch mal bedeuten, weniger Bäume zu fällen und andere Arten anzupflanzen, die langsamer wachsen.
Die Waldbesitzer sollten auch einkalkulieren, dass vorübergehend die Erträge ihrer Forsten abnehmen. Denn mehr Waldschutz und bei gleichzeitig mehr Gewinn sind kurzfristig schwer zu realisieren. Langfristig mag sich eine ökologischere Forstwirtschaft allerdings auszahlen, weil beispielsweise die Preise für Bauholz steigen.
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Auch wenn die Waldwirtschaft das nicht gerne hört, sollte sie sich der Novellierung des Waldgesetzes nicht entgegenstellen. Kompromisse mit Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sind möglich. Schließlich geht es nicht darum, die Nutzung der Wälder zu verbieten, sondern die Übernutzung moderat einzuschränken. Alle wissen, dass flächendeckender Urwald in Deutschland keine Lösung darstellt.