Berlin. In Deutschland sind knapp 1,2 Millionen Menschen an der Hirn-Krankheit Alzheimer erkrankt. Mit einer Sportart kann man aber vorbeugen.

Wenn wir ans Alter denken, wünschen wir uns in der Regel vor allem, möglichst lange gesund zu bleiben. Vor allem neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer stellen dabei jedoch eine Bedrohung dar. Denn die Hirnleistung baut immer weiter ab.

Wer sich allerdings abwechslungsreich ernährt und viel Sport treibt, kann eine Alzheimer-Erkrankung hinauszögern oder im besten Fall sogar ganz verhindern. Dabei hat sich vor allem eine Sportart als sehr nützlich erwiesen: das Schwimmen. Doch warum genau ist es so wirksam?

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Demenz & Alzheimer: Schwimmen fordert das Gehirn

Im Gespräch mit der „Tagesschau“ hat sich der Neurobiologe Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig jetzt zu den Vorteilen des Schwimmens geäußert. Demnach sei die Sportart vor allem für das Gehirn fordernd. Da man einen komplexen Bewegungsablauf befolgen muss, ist neben der Muskulatur auch das Gehirn zu Höchstleistungen angespornt. Nur durch die hohe Konzentration ist es uns überhaupt möglich, längere Strecken im Wasser unterwegs zu sein, ohne unterzugehen.

Ein Training, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns aufrechterhält und sogar verbessert. Da das Gehirn besser durchblutet wird, wird die Bildung des Proteins „Brain Derived Neurotrophic Factor“ (BDNF) gefördert. Der Clou: BDNF wirke wie ein Hirndünger, so Martin Korte gegenüber der „Tagesschau“. Demnach schütze es nicht nur die bestehenden Nervenzellen und Synapsen vor dem Verfall, es fördere auch deren Neubildung. Einfach ausgedrückt: Hat ein Patient einen hohen BDNF-Wert, ist auch die Fähigkeit zum logischen und abstrakten Denkens sowie die Gedächtnisleistung deutlich besser als bei anderen Patienten.

Schwimmen greift Ablagerungen an

Durch die bessere Durchblutung durch Ausdauersportarten wie das Schwimmen werde das Gehirn außerdem mit Nährstoffen versorgt. Zeitgleich würden auch mehr Ablagerungen abgetragen, die für die Alzheimer-Erkrankung verantwortlich sind. Korte betont jedoch, dass Schwimmen das Risiko für Alzheimer zwar nicht auf null bringen, aber reduzieren könne.

Wichtiger Aspekt: Durch die körperliche Betätigung können auch psychische Erkrankungen wie Depressionen zumindest teilweise verbessert werden. Verantwortlich dafür ist das Glückshormon Serotonin, das beim Sporttreiben ausgeschüttet wird.

Krankheiten vorbeugen: Wie oft sollte man Schwimmen gehen?

Um tatsächlich einen positiven Effekt zu haben, solle man drei bis vier Trainingseinheiten in der Woche einlegen, so Korte gegenüber der „Tagesschau“. Dafür müsse man jedoch „richtig“ schwimmen und nicht nur im Wasser plantschen. 20 Minuten seien dabei ausreichend. Zum Vergleich: Um einen ähnlichen Effekt durchs Joggen zu erreichen, müsse man mindestens 60 Minuten unterwegs sein.