Cambridge/ England. Britische Forscher haben herausgefunden, dass der regelmäßige Verzicht auf Nahrung gegen Entzündungen und ihre Folgen helfen kann.
Dass Fasten nicht nur reinigende, sondern auch heilende Wirkungen haben kann, ist bekannt. Und dass man nebenbei ein paar Pfunde verliert, weiß der ein oder andere sicher auch zu schätzen. Doch damit nicht genug: Laut einer Studie der Uni Cambridge (England) können dadurch sogar Entzündungen eingedämmt werden.
Diese Erkenntnis könnte ein wichtiger Schritt im Kampf gegen schwerwiegende Krankheiten wie
- Fettleibigkeit,
- Diabetes-Typ-2 und
- Herzkreislauf-Problemen sein, die auf Entzündungen zurückgeführt werden können.
Fasten: Kalorien- und fettreiche Ernährung könnte Rolle bei Alzheimer spielen
Entzündungen sind die natürliche Abwehrreaktion unseres Körpers auf Verletzungen oder Infektionen. An der betroffenen Stelle werden Hormone ausgeschüttet, damit der Bereich besser durchblutet wird und schneller heilt. Alternativ können Entzündungen aber auch durch sogenannte Inflammosome ausgelöst werden. Dabei handelt es sich um Proteinkomplexe, die unerwünschte und infizierte Zellen in unserem Körper zerstören. Problematisch: Im Zuge der Zerstörung kann der Zellinhalt in den Körper gelangen, was dann ungewollt zu Entzündungen führt. Lesen Sie hier: Diese Blutwerte sind alarmierend.
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Professorin Clare Bryant von der Medizinischen Fakultät der Universität Cambridge und Co-Autorin der neuen Studie: „In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass vor allem ein Inflammosom, das NLRP3-Inflammosom, bei einer Reihe von schweren Krankheiten wie Fettleibigkeit, Alzheimer und Parkinson eine wichtige Rolle spielt“. Betroffen seien dabei vor allem ältere Menschen in der westlichen Welt. Ein möglicher Grund dafür: Die kalorien- und fettreiche Ernährung, in der entzündungsförderne Säuren enthalten sind.
Studie: Fasten könnte chronische Entzüngen hemmen
Um die Frage zu beantworten, wie genau Fasten zur Verringerung von Entzündungen beitragen kann, starteten die Forscher eine Fasten-Studie 21 Probanden. Jeder davon nahm eine Mahlzeit von 500 Kalorien zu sich und fastete danach für 24 Stunden. Erst danach durften die Studienteilnehmer erneut eine kleine Portion zu sich nehmen. Anhand von Blutproben konnten die Forscher dann die Entzündungswerte auslesen.
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Das Ergebnis:
- Durch das Fasten und die geringere Kalorienzufuhr erhöhte sich die Konzentration von Arachidonsäuren im Körper, einer Form der sogenannten Lipiden.
- Die wiederum spielen eine wichtige Rolle in unserem Körper, da sie unter anderem Energie speichern und die Informationsübertragung zwischen den einzelnen Zellen stärken.
- Die Forscher fanden außerdem heraus, dass diese Lipide die Aktivität des bereits erwähnten und entzündungsfördernden NLRP3-Inflammosoms hemmten.
Professor Bryant: „Das ist eine mögliche Erklärung dafür, wie eine Umstellung unserer Ernährung – insbesondere durch Fasten – uns vor Entzündungen schützt, insbesondere vor der schädlichen Form, die vielen Krankheiten im Zusammenhang mit einer westlichen, kalorienreichen Ernährung zugrunde liegt.“
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Fasten im Kampf gegen Alzheimer und Parkinson?
Ganz so weit ist die Forschung derzeit noch nicht. Clare Bryant: „Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob Fasten vor Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson schützt, da die Auswirkungen der Arachidonsäure nur von kurzer Dauer sind.“ Durch die neuen Erkenntnisse gebe es aber immer Hinweise darauf, dass regelmäßiges Fasten über einen langen Zeitraum dazu beitragen könnte, chronische Entzündung zu verringern. Ergo: ein spannender Ansatz für weitere Forschungen!